Umbau und Aufstockung: Wohn- und Bürohaus Neckarhof in Berlin-Neukölln Ressourcenschonend gedämmt und klimatisiert
03.07.2022
Kaum ein Bezirk in Berlin verändert sich so rasant wie Neukölln. Immer wieder protestieren Anwohnerinnen und Anwohner gegen steigende Mieten und Verdrängung und gegen den Rassismus, der viele Medienberichte und Entscheidungen über das Viertel prägt. Auch auf dem Vollgut-Areal, bis 2005 Teil des Stammsitzes der Berliner-Kindl-Brauerei, tut sich Einiges. Zu dem weiträumigen Komplex gehört unter anderem das Neckarhofgebäude, das vom Architekturbüro Hütten & Paläste mit ressourcenschonenden Eingriffen zu einem passiv klimatisierten Wohn- und Bürohaus um- und ausgebaut wurde.
Von Immobilieninvestoren als „Trendbezirk“ angepriesen ist Neukölln Schauplatz von reger Bautätigkeit und Eigentümerwechseln, die für viele der dort Lebenden steigende Mieten für Wohnungen und Gewerbeflächen und in der Folge Verdrängung bedeuten. Solchen Entwicklungen entgegenzuwirken ist kein leichtes Unterfangen. Die aus der Schweiz stammende Stiftung Edith Maryon versucht seit einigen Jahren, Grundstücke und Immobilien der Spekulation zu entziehen und sie zum Beispiel Gewerbebetrieben, sozialen Einrichtungen und Kreativen zur Verfügung zu stellen, die auf günstige Mieten angewiesen sind. Mit ExRotaprint, dem ehemaligen Produktionsgelände der Druckmaschinenfabrik Rotaprint im Berliner Stadtteil Wedding, war ein solches Projekt der Stiftung bereits erfolgreich. 2015 erwarb sie über ihre Tochtergesellschaft Terra Libra Immobilien auch das Vollgut-Areal in Neukölln. Ziel ist es, das Gelände über Erbbaurechtsverträge langfristig sozialen, kreativen und ökologischen Nutzungen zur Verfügung zu stellen. Seit einigen Jahren werden in diesem Sinne die Bestandsbauten transformiert und erweitert und damit bisherige, sogenannte Zwischennutzungen durch langfristige abgelöst.