Kreativquartier Lattich in St. Gallen Vorfertigung und BIM-Einsatz für einen temporären Modulbau

20.09.2019

Das modular aufgebaute Kulturquartier Lattich des Baubüros In Situ fällt besonders durch seine prägnante gelbe Fassade aus Schaltafeln ins Auge.
Bild: Jan Bolomey, Zürich

Unweit des Güterbahnhofs in der Schweizer Kantonshauptstadt St. Gallen wurde ein neues Pilotprojekt umgesetzt, das weniger aufgrund seiner architektonischen Brisanz als vielmehr durch seine Entwicklungsgeschichte besticht. Das Kreativquartier Lattich, das die Planer vom Baubüro In Situ entwickelten, kann als städtebauliches Versuchsbecken verstanden werden, das erst nach einer bestandenen Generalprobe als Zwischennutzung auf der brachliegenden Stadtentwicklungsfläche umgesetzt wurde.

Das Quartier rund um den ehemaligen SBB-Güterbahnhof ist eines der letzten innerstädtischen Entwicklungsgebiete, die es in St. Gallen noch gibt. Schon in den 1990er-Jahren war das Areal samt Bahnhof Stück für Stück stillgelegt worden. Lange tat sich nichts vor Ort, bis 2006 die Schweizer Bahn einen Bebauungsvorschlag auf den Tisch legte, der in St. Gallen auf ganzer Front und von einer breiten Öffentlichkeit abgelehnt wurde. Der Kanton St. Gallen erwarb anschließend einen Teil der Flächen, während weitere nach wie vor im Besitz der SBB sind. Aktuellen Plänen zufolge soll das Gelände in absehbarer Zeit für ein umfangreiches Verkehrsprojekt genutzt werden, das einen neuen Autobahnanschluss sowie eine dritte Röhre für den Rosenbergtunnel vorsieht. Wann genau jedoch, bleibt weiterhin ungewiss.

Artikel auf Baunetz_Wissen BIM lesen