Heilgarten in Chamchamal Lehmbauten, Tiere und Pflanzen für ein Traumazentrum

02.05.2019

In Kombination mit dem Zentrum für tiergestützte Traumatherapie entsteht in Chamchamal im Nordirak auf einem über 35.000 Quadratmeter großen Gelände in mehreren Bauabschnitten ein Heilgarten.
Bild: ZRS Architekten Ingenieure, Berlin

Die Stadt Chamchamal liegt in der autonomen Region Kurdistan im Nordirak. Viele Bewohner haben Leid durch Repression, Gewalt und Krieg erfahren und sind traumatisiert. In Kombination mit dem Zentrum für tiergestützte Traumatherapie entsteht dort auf einem über 35.000 Quadratmeter großen Gelände in mehreren Bauabschnitten ein Heilgarten. Initiiert wurde das Projekt von der Menschenrechtsorganisation Jiyan Foundation for Human Rights, die Planung oblag Ziegert Roswag Seiler Architekten Ingenieure aus Berlin. Ein Masterplan und Konzepte für die Weiterentwicklung des heiltherapeutischen Gartens wurden in interdisziplinären Studienarbeiten der TU Berlin und der Bauhaus Universität Weimar entworfen.

Traditionelle Bauweise stiftet Identität
Gärten dienten bereits in den antiken Hochkulturen als geschützte Orte der Erholung und Entspannung. So soll auch der Heilgarten Chamchamal einen sicheren Schutzraum zur Regeneration bieten. Er steht sowohl den Patienten als auch der Nachbarschaft offen. Hier können die Menschen lernen, mit ihren schmerzhaften Erinnerungen umzugehen und neuen Lebensmut schöpfen – das kurdische Wort jîyan bedeutet Leben. Die traditionelle regionale Architektur und heimische Tier- und Pflanzenarten schaffen einen vertrauten Rahmen, um die seelische Genesung zu unterstützen.

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