Haus der Materialisierung Labor für gebrauchte Materialien

22.06.2021

Das Haus der Materialisierung in Berlin macht Gebrauchtmaterialien zugänglich und zeigt auf, wie und mit welchem Vorteil man sie wiederverwendet.
Bild: Raquel Gómez, Berlin

Durch die Wiederverwendung von Materialien und das Schließen von Materialkreisläufen lässt sich CO2 einsparen. Weil keine Rohstoffe abgebaut und Produktionsprozesse aktiviert werden müssen, haben Gebrauchtmaterialien meist weit weniger negative Einflüsse auf die Umwelt als Neuware. Letztere wird jedoch bei Konsumenten bevorzugt, was unter anderem an mangelnder Information über die Qualität und die Herkunft von Gebrauchtmaterialien liegt, aber auch daran, das Ideen und Wissen darüber fehlen, wie Materialien zweitverwendet werden können. Zudem sind effiziente Austauschmärkte und die Investitionen für ihren Aufbau und die Vermarktung rar. Dem möchte das Haus der Materialisierung in Berlin entgegenwirken: Das neue Zentrum will Anlaufstelle für Interessierte und Praxislabor auf den Handlungsfeldern Sharing, Re-Use, Repairing und Upcycling sein und so der Wiederverwendung von Materialien mehr Sichtbarkeit verschaffen.

Das Haus der Materialisierung ist Laboratorium und ein Markt für gebrauchte Materialien: Hier kann alles Mögliche gebraucht gekauft werden, von Möbeln, Holzwerkstoffen und Metallwerkstoffen über Textilien bis hin zu Farben und Schrauben. In den angegliederten offenen Werkstätten können Besuchende die ersteigerten Materialien und Gegenstände direkt weiterverarbeiten, reparieren oder upcyceln. Gleichzeitig können Forschende die Eigenschaften der Gebrauchtmaterialien testen und neue Anwendungen für sie entwickeln. Das angehäufte Wissen wird dann durch Ausstellungen, Workshops und Events weitergegeben. So soll die Bevölkerung für das Thema der Zweitverwendung sensibilisiert werden. Ein zusätzliches Ziel des Projekts ist die Berechnung der ökologischen Einsparungen von gebrauchten Materialien gegenüber neuen Ressourcen. 

Artikel auf Baunetz_Wissen Nachhaltig Bauen lesen