Vom Kraftwerk zur Ahnenhalle Umbau zum Gemeindezentrum in Shenzhen von ARCity

16.11.2022

Umbau zum Gemeindezentrum in Shenzhen von ARCity

Bild: Yu Bai

In Shajing, einem ehemaligen Dorf im Metropolraum Shenzhen, wurde in den 1980er Jahren das Gangtou-Dieselkraftwerk errichtet. Nachdem man dessen Betrieb vor mehr als einem Jahrzehnt einstellte, stand der Bau leer und verfiel. Im Zuge der Neugestaltung des Oyster Township Lake Parks sollte er 2019 eigentlich abgerissen werden. Die beiden Architekt*innen Yuxing Zhang und Jing Han vom Shenzhener Büro ARCity hatten allerdings eine bessere Idee: Sie transformierten die Ruine im Auftrag der China Resources Land Group und mit einem Budget von umgerechnet circa 2,5 Millionen Euro in ein neues Gemeindezentrum. Für die Shajing Village Hall erweiterten sie nicht nur den industriellen Bestand in Patchwork-Manier, sondern adaptieren auch die Raumordnung einer typischen chinesischen Ahnenhalle.

Solche Ahnenhallen spielten im ländlich geprägten Raum Chinas als spirituelle und kulturelle Zentren eine wichtige Rolle. Heute werden jedoch viele von ihnen nur noch von den älteren Jahrgängen oder gar nicht mehr genutzt, sind baufällig und sanierungsbedürftig. Ziel von ARCity war es, mit dem Umbau der Industrieruine einen regionalen Kulturmittelpunkt im Stil einer zeitgemäßen Ahnenhalle zu schaffen, die mit ihrer Gestaltung auch die junge Generation anspricht. Daher übernahmen die Architekt*innen die sieben traditionellen räumlichen Elemente – eine Schattenwand, die die Sicht auf einen der Eingänge versperrt, Torhaus, Vorhof, Haupthalle, Garten, Hilfsräume und Korridore – und passten deren ursprünglich lineare Anordnung an die Bedingungen des Bestands an.

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