Lesen an der frischen Luft: Freiluftbibliothek am Bodensee

Für die Landesgartenschau in Überlingen haben Architekturstudierende der HTWG Konstanz eine Freiluftbibliothek geplant und gemeinsam mit einer Zimmerei realisiert.

Wer kennt das nicht: Man möchte sich gerne draußen im Freien einem Buch widmen, hat aber just in diesem Moment keins zur Hand? Eine charmante, kleine Freiluftbibliothek soll in solchen Situationen Abhilfe schaffen. Bachelorstudierende der HTWG Konstanz (Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung) haben sich unter der Leitung von Prof. Stefan Krötsch und Prof. Myriam Gautschi dieser schönen Bauaufgabe gewidmet. Das Ergebnis: Ein hölzerner Pavillon, der sowohl als Aufbewahrungsort für Bücher fungiert als auch einen Leseort für Besucher*innen darstellt.


Ein Tragwerk aus Regalen

Die Bibliothek ist als Möbel im Park konzipiert. Zwei Bücherregale, die einander versetzt gegenüber stehen und über ein flaches Dach miteinander verbunden sind, bilden das Tragwerk des riegelförmigen Baukörpers. Durch die Erhöhung des Bodens entsteht eine Stufe, auf die man sich setzen kann. Alternativ kann die Plattform auch als Bühne für Lesungen oder andere Veranstaltungen genutzt werden. Das hölzerne Bauwerk wurde in Zusammenarbeit mit einer Zimmerei aus Meersburg realisiert.


Bibliothek auf Reisen

Ursprünglich wurde die mobile Bibliothek für die Landesgartenschau im baden-württembergischen Überlingen konzipiert, die im Sommer 2021 etwa 700.000 Besucher*innen anzog. Nach der Gartenschau wurde der Pavillon abgebaut und nach Heilbronn umgezogen, wo er im Sommer 2022 Teil des Pilot-Projekts „Sommer-Zone“ wurde. Im Rahmen des Projekts wurde ein stark befahrene Straße für Autos gesperrt und zu einem urbanen, begrünten Aufenthaltsort mit Sitzmöglichkeiten zum Verweilen umgestaltet. Wohin die Reise des Lesepavillons als Nächstes führt, bleibt abzuwarten.