Erkundungsmaterial: Die Semesterschau „IMMaterial“

Im Rahmen der Schau „IMMaterial“ konnten Studierende der Technischen Universität München am Ende des Sommersemesters 2022 Arbeiten präsentieren, die sie zuvor in zwei Kursen am Lehrstuhl für Bildende Kunst von Prof. Tina Haase angefertigt haben. Zu sehen waren Installationen, Raumplastiken, Video- und Audioarbeiten.

Im Königssaal der Technischen Universität München fand vom 22. bis 28. Juli 2022 die Ausstellung „IMMaterial“ statt. Dort konnten Architekturstudierende ihre Werke aus den beiden Kursen „IMMaterial“ und „Künstlerisches Agieren im Fluiden“ präsentieren. Beide Lehrveranstaltungen und die abschließende Ausstellung selbst, hat der Lehrstuhl für Bildende Kunst unter Prof. Tina Haase organisiert. Die Ergebnisse beider Kurse umfassten skulpturale Rauminstallationen, Audio- und Videoarbeiten sowie raumplastische Objekte. Zur Finissage am 28. Juli 2022 konnten Besucher*innen zusätzlich noch Performances erleben.

„IMMaterial“

„Alles ist Material. Ist alles Material?“ – mit dieser Frage im Hinterkopf fanden sich in dem Kurs „IMMaterial“, betreut von Dozentin Elke Dreier, Gruppen aus vier bis sechs Studierenden zusammen, um sich ausgiebig mit einem Material auseinanderzusetzen. Das Ergebnis sollte eine freie künstlerische Arbeit sein – das Medium war nicht vorgegeben. Egal ob Plastik, Videoarbeit, Installation, Bild oder Performance, die Teilnehmenden sollten die Grenzen des gewählten Materials erörtern und die spezifischen Eigenschaften herausarbeiten. Der Kurs war in zwei Einheiten aufgeteilt. In der Ersten galt es mit unterschiedlichen Materialien auf Tuchfühlung zu gehen und eine grundsätzliche Idee bezogen auf das jeweilige Material zu entwickeln. Im zweiten Schritt wurde dann aus dieser ersten „Materialforschung“ heraus eine konkrete künstlerische Arbeit entwickelt und umgesetzt.

„Künstlerisches Agieren im Fluiden“ 

Einen anderen Fokus auf das Materielle legte die Veranstaltung „Künstlerisches Agieren im Fluiden“, gelehrt von dem Dozenten Florian Lechner. In der architektonischen Praxis führen Entwicklungsprozesse in der Regel aus der digitalen Sphäre hinein in den physischen Raum. Der am PC kreierte Entwurf findet seinen Ausdruck im Material. Wie sähe es aus, wenn dieser Prozess einmal in die andere Richtung gedacht wird? Wie sich materielle Dinge im selben Maß auch medial denken lassen, haben die Studierenden in diesem Kurs künstlerisch erforscht. Durch den spielerischen, bidirektionalen Wechsel zwischen der analogen und der digitalen Sphäre sollten die Teilnehmenden die Auswirkungen und Potentiale dieser Weltenwanderung erfahren und künstlerisch verarbeiten. Ton, Farbe, Stein und Holz haben die Studierenden mit Hilfe von VR-Headsets, AR-Apps oder einfach dem eignen Handy in das digitale Experimentierfeld überführt.