3, 2009
Hochschule Regensburg
Zuripole - Hybrides Wohngebäude in Zürich

Hochschule Regensburg
30.06.08 / 31.08.08
Rudolf Hierl, Johann-Peter Scheck
Wohnbauten
Entwurf: Skizzen, Arbeitsmodel, CAD Ausarbeitung: Archicad 10, Photoshop CS 3, VUE Layout: InDesign CS 3
Mitten im ehemals verrufenen Rotlichtviertel „Kreis 4“ soll auf einer Fläche von ca 8000m² ein hybrides Gebäude entstehen, das der Nachfrage nach besonderem, hochwertigen Wohnen, nach Büroarbeitsplätzen, Freizeit, Service und nicht zuletzt Einzelhandel gerecht wird. Aufgrund der Wohnungssituation in Zürich besteht vor allem ein Bedarf an Wohnheiten mit einer Grösse von 90 - 150m² inklusive eines „Home-Office“.
Die Grösse der zu planenden Büroeinheiten sollte 100m² und maximal 400m² betragen. Neben der geforderten Flächen für Wohn- und Büronutzung mit mindestens 3.000m² sollen zusätzliche Nutzflächen für Einzelhandel, Fitness-Studio, Restauration sowie eine Bankfiliale vorgesehen werden.
Konzept_Stadtfeld:
Der Bahnreisende wird durch ein neues Quartier begrüsst, welches die Stadt Zürich mit seinen Plätzen und grünen Freiräumen repräsentiert. Ich wollte ein städtisches Haus bauen, das durch seine skulpturale Volumetrik Stadträume generiert, sich als Stadtbaustein einfügt, als solitärerer Körper alle städtischen Funktionen aufnimmt, eigenständig und ortsspezifisch erscheint. Mit seinen Ausschnitten reagiert der Körper auf unterschiedliche Situationen. Das Haus ist Teil der Stadt und stellt einen eigenen Typus dar. Steinerne städtische Plätze im Wechsel mit den Stadtbausteinen lassen kleine Quartierparks entstehen. Die Linearität der Bahngleise die, sich auch auf dem Grundstück befanden, wird aufgegriffen und in der Baumbepflanzung fortgesetzt und bildet eine grüne Achse in das Stadtzentrum. Jedes Haus orientiert sich zu einem städtischen und einem grünen Freiraum, über den die einzelnen Häuser miteinander kommunizieren, dadurch entsteht eine spannungsvolle Zonierung innerhalb des Quartiers.
Konzept_Freiraum:
Das städtebauliche Konzept entwickelt den Siedlungsgedanken weiter und schafft den Rahmen für eine neue Form städtischen Zusammenlebens. Auf den Plätzen entstehen Nachbarschaften. Die durchgängige, barrierefreie Erdgeschossebene unterstützt die Kommunikation zwischen Haus und Platz. Frei interpretierbare Zonen vor den Gebäuden ermöglichen den Bewohnern die individuelle Aneignung. Statt Privatgärten gibt es Loggien und Dachterrassen. Belagswechsel zonieren die öffentlichen Räume.
Die steinernen Plätze und grünen Freiräume, in denen sich z.B. der Spielplatz befindet, werden von den Stadtbausteinen gebildet. Die Pocketparks sind auf der Seite der Lagerstrasse angeordnet um den Bewohnern des schon bestehenden Quartiers eine Naherholungsmöglichkeit zu bieten, da dieses Quartier arm an öffentlich zugänglichen Grünbereichen ist.
Konzept_ Schaltraum:
Jeder Wohnung kann ein zusätzlicher Raum zugeschaltet werden in dem sich das Homeoffice befindet. Diese können auch extern vermietet werden, z.B. an kleine StartUp-Büros. Diese Räume kann man sowohl von der Wohnung als auch vom öffentlichen Treppenraum zugänglich machen. Diese können an die Sanitärstruktur angeschlossen werden und so auch als eigenständige Wohnungserweiterung genutzt werden.
Konzept_Morphologie:
Der Baukörper passt sich auf der Südseite der umgebenden Bebauung der Lagerstrasse mit der Traufhöhe an und schliesst so den Strassenraum und bildet ein harmonisches Gegenüber. Auf der Westseite reagiert der Körper zum einen auf die gegenüberliegende Seite und bildet einen Ausschnitt , bahnseitig bildet er einen überhöhten Kopf um auf den Verkehrskreuzungspunkt zu reagieren und die Wohnungen über den Lärm hinwegzusetzen.
Konzept_Fassade:
Die Rasterung der Fassade kommt aus dem strengen Raster der Blockrandstruktur Zürichs und setzt diese neu um. In ihr spiegelt sich die Linearität wider. Die Fassade besteht aus vorgehängten Betonfertigteilen, die in ihrer Farbgebung, Ziegelmehlzuschlag aus Abbruchhäusern und ein 5%iger Eisenoxidzuschlag aus geschredderten Eisenbahnschienen, sich die umgebende Bebauung harmonisch eingliedert und einen Alterungsprozeß vollziehen kann und somit zu einer lebendigen Fassade wird.
Konzept_Tragstruktur:
Eine Mischung aus Schotten- und Stahlbetonskelettbau, die eine hohe Nutzungsflexibilität zulässt.