Mai / Juni 2016
Universität der Künste, Berlin
Zentrum für elektronische Musik
Berlin

Universität der Künste, Berlin
Diplom
13.10.2015
Prof. Dr. Norbert Palz, Prof. Enrique Sobejano, Prof. Dr. Susanne Hauser
Kulturbauten
Vectorworks, Photoshop, Illustator, Maxwell
In meinem Diplomprojekt habe ich ein Kulturzentrum der elektronischen Musik in Berlin entworfen. Ich habe es nördlich des Tempelhofer Feldes im alten Regenwassersammelbecken des Flughafens als Ort für das Sammeln, Aufführen und Ausstellen der elektronischen Musikkultur geplant. Dabei war es mir wichtig, dass das Gebäude keine representative und dominante Position in der Stadt einnimmt, aber über eine klare, möglichst kompromisslose und reduzierte Formensprache verfügt, ohne radikal zu wirken. Ganz so, wie die elektronische Musik, welche ich mag.
In Richtung Tempelhofer Feld sieht meine Planung eine Medienfassade vor, welche dem Feld eine neue Dimension hinzufügt und sie für dessen Besucher attraktiv macht. Wenn das Feld am Abend schließt und sich die Besucher aufmachen nach Hause zu gehen sieht man in der Linie der Bäume die Scheibe des ZfeM und seine Fassade, zeigt die Arbeit eines Künstlers oder gibt einen Hinweis auf die Musik, welche gerade gespielt wird.
Im oberen Teil des Gebäudes befinden sich die Objekte der Dauerausstellung, welche in Brücken aus Stahl, Glas und Granit untergebracht sind. Die Wände der Brücken sind stählerne Vierendeelträger, welche mit akustisch perforiertem, transluzentem Glas verkleidet sind und sie spannen zwischen den beiden Versorgungskernen aus Stahlbeton. Um sie filigraner gestalten zu können, hängen sie zusätzlich an den Knotenpunkten vom großen Fachwerkträger ganz oben ab. Zwischen diesen Brücken befindet sich eine Schicht aus Treppen und Stegen, über welche es möglich ist, die Ausstellung chronologisch zu sehen oder man nimmt den Fahrstuhl und fährt direkt zu dem Teil der einen besonders interessiert.
Da das Grundstück zwei Stockwerke niedriger als die Umgebung liegt, bietet es genügend akustische Abschirmung zur Umgebung. Zusätzlich wirkt der hohe Teil des Gebäudes als akustische Mauer, um den Autolärm des nahen Columbiadammes abzuschirmen. Durch seine Höhe ist das Café im oberen Stockwerk in der Höhe der höchsten Baumwipfel und bietet den Besuchern die Möglichkeit einen unvergesslichen Blick über das Tempelhofer Feld. Das Dach des Gebäudes über dem Konzertsaal und der Wechselausstellung hat Platz für bis zu 15000 Besucher und ist eine Bühne für Konzerte und andere Veranstaltungen, welche mit Hilfe zweier großer Treppen, einer Rampe oder über Fahrstühle erreicht werden kann. Der Konzertsaal können durch seine hydraulischen Tribünen in mehrere Richtungen für musikalische Veranstaltungen oder als Theater genutzt werden.
Für mich war es wichtig aus der historischen Fahrradrennbahn bzw. dem späteren Regenwassersammelbecken, mit möglichst sparsam eingesetzten Mitteln, einen neuen eingefriedeten Platz der Musikkultur zu schaffen.