Juni / Juli 2010
Universität Stuttgart
World Adventure Parc

Universität Stuttgart
30.10.2009
Prof. Markus Allmann, Prof. Tilman Harlander
Experimentelle Entwürfe
Nach einer ausführlichen Analyse, die in der Zusammenfassung 124 Seiten umfasst, habe ich mich dem Entwurf der Raumstation gewidmet. Zum Einsatz kamen hierbei: VectorWorks, Adobe Illustrator und Adobe Photoshop. Zur Präsentation und Veranschaulichung habe ich außerdem Modelle in den Maßstäben 1:75000000, 1:4000 und 1:200 und ein Planetenmodell gebaut.
HINTERGRUND und FICTION
Meine Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Extraterrestrisches Bauen und Wohnen. Während der Analyse und Ausarbeitung habe ich besonderes Gewicht auf Fragen gelegt, die wir uns stellen müssten, würden wir auf einem anderen Planeten eine zweite Heimat finden. Wir sind Erdbewohner. Verlieren wir als solche nicht einen Teil unserer Identität, wenn wir die Erde verlassen?
Ich habe ein Szenario entworfen, in dem ein Teil der Menschheit seit mehreren Generationen unter einer technisch regelbaren Hülle auf einem anderen Planeten, TerraNova, lebt. Diese Hülle gibt dem Menschen die Möglichkeit, Herr über seine Umwelt sein zu können. Jedes Bedürfnis kann durch Technik sofort befriedigt werden. Dadurch wird das Leben zwar sehr angenehm, doch welche Auswirkungen hat eine solche Umwelt auf den Menschen, der sich stets vor allem durch Herausforderungen und Hindernisse weiterentwickelt hat. Wie viel Identität verliert ein Erdbewohner, wenn er seinen Heimatplaneten verlässt?
Um diese Fragen zu beantworten, habe ich mich mit einer ausführlichen Analyse der Erde beschäftigt. Dabei lag mein Hauptaugenmerk auf den naturwissenschaftlich greifbaren Fakten, die das Leben auf der Erde ausmachen. Seit der Entstehung von Leben ist dessen Existenz stark an die Entwicklung der Erde gebunden. Selbst Kulturen haben sich in Abhängigkeit von Klimazonen und Lebensbedingungen entwickelt.
Die Menschen des anderen Planeten versuchen nun die Vielfalt, die das Leben auf der Erde bereithält, für sich zu erkunden: Millionen verschiedener Tier- und Pflanzenarten und verschiedene Klimazonen mit ganz unterschiedlichen Wetterextremen sind für sie etwas ganz Neues. Für die Bewohner des anderen Planeten wird die Erde zum Freizeitpark. Dieser besteht aus einem von mir entworfenen Netz aus insgesamt 100 Raumstationen. Davon schwebt jede über einer Sehenswürdigkeit der Natur oder Kultur der Erde. Von den Raumstationen aus, werden Expeditionen zur Erde unternommen.
Die Bewohner des anderen Planten wollen die schützende Hülle ihrer Heimat nicht verlassen, um auf der Erde zu leben, einem Ort, an dem man der Unberechenbarkeit der Natur ausgesetzt ist.
Der Freizeitpark gibt den Menschen des anderen Planeten aber die Möglichkeit, ihre Herkunft zu erforschen und den Ort kennenzulernen, an dem das Leben entstanden ist.
Die Hauptstation des Freizeitparks habe ich architektonisch und zeichnerisch ausgearbeitet und am Modell ausgeformt.
ARCHITEKTUR – die Raumstation Nexus
Ein wichtiger Teil meiner Arbeit war der Entwurf der Hauptstation Nexus. Sie funktioniert als Basis des WorldAdventureParc WAP. Im Zentrum von Nexus befindet sich der Spaceport. Hier starten und landen die Shuttels von TerraNova und den anderen Stationen. Außerdem ist die Station hier über den Raumlift mit der Erde verbunden.
Vom Spaceport aus werden die Gäste über fünf Hauptachsen zur eigentlichen Station gebracht. Dafür wird das „hausinterne“ Transportsystem, die Transportkapsel, genutzt. Der äußere Bereich der Station dreht sich, wodurch künstliche Gravitation entsteht. Dieser Stationsbereich ist in sieben Etagen unterteilt. Man kommt im Ausstellungsbereich an, der über der Technikebene liegt. In den unteren Etagen ist die Station dann in zwei Flügel aufgeteilt, in denen sich zuerst der öffentliche Bereich anschließt, während sich in den letzten vier Etagen das Hotel befindet.