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September / Oktober 2011

RWTH Aachen

WOHNWERK BRÜSSEL

Wohnen+Arbeiten am Brüssler Hafen

von Michael Jan Dolinski

Hochschule:

RWTH Aachen

Präsentation:

23.07.2010

Lehrstuhl:

Wohnbau / Prof. Ir. WM van den Berg

Rubrik:

Wohnbauten

Software:

Archicad + Adobe

In einer zentralen SCHNITTSTELLE mehrerer Gebiete befindet sich der Brüsseler Hafen, bedeutsamer Teil der Stadtgeschichte und auch heute noch wichtiger und wachsender wirtschaftlicher Faktor der Region. Zwischen dem mittlerweile islamisch Geprägten Molenbeek-Saint-Jean, dem durch große Parkanlagen bekannten Laeken im Norden, dem Stadtzentrum im direkten südlichen Anschluss und dem neuen Bankquartier Saint-Josse-Ten-Noode mit dennoch 98% Ausländeranteil, liegt das zu bebauende Gelände, auf dem ein sogenanntes Wohnwerk entstehen soll. Moderne Formen von Arbeitsabläufen sollen mit minimalem Wohnen verbunden werden.

Es soll sich ein öffentlicher TREFFPUNKT bilden. Dabei spielt das Zusammenkommen verschiedener ethnischer sowie sozialer Gruppen mit dem Arbeitsumfeld des sekundären oder meist tertiären Wirtschaftsbereich eine wichtige Rolle. Desweiteren soll hier die bewegte Hafenhistorie wiedergespiegelt werden und neues Potential für Hafenbesucher geschaffen werden. Die Blickbeziehungen zum Kanal und dem dahinterliegenden Quartier zur einen, die AUSSICHT auf das Bankquartier zur anderen Seite werden in Funktionsbereichen und Raumaufteilung ersichtlich.

So soll eine Art BRÜCKENCHARAKTER geschaffen werden, um die Bewegungsströme durch und über das Gebäude hin zum Hafen beziehungsweise Richtung Bankquartier zu steuern und ein Großen öffentlicher Raum einen AUSTAUSCH von Dienstleistern und Kunden oder Interessenten anregen. Eine vertikale Aufteilung der Bereiche gliedert verschiedene Stufen der Privatheit bis hin zum Wohnen in den höheren Stockwerken. Dabei werden die Blickbeziehungen über den Kanal dem Privateren, ruhigeren Bereichen zugeordnet, der Blick Richtung Brüsseler Skyline passt zu den größeren, modernen Arbeitsstätten.

Der BRÜSSELER HAFEN wächst in seiner ökonomischen, ökologischen und wirtschaftlichen Bedeutung immer weiter an, wird im Rahmen diverser urbaner Projekte neu strukturiert, ausgebaut und durch Freizeitangebote attraktiver Gestaltet. Der alten Hafenhistorie sollte Beachtung zukommen.

Die GESCHÄFTSMÄNNER bemühen sich um einen neuen Imageträger in dem Schnittstellengebiet, eine Art „Landmark“, um einen Anschluss zum fortschrittlich gedachten Bankquartier zu formulieren, der neue Städtebauliche Impulse bringt, der wiederum neue Unternehmer anlocken sollte.

Der JUNGUNTERNEHMER sucht preisgünstigen Raum, in dem er vielschichtiger Arbeit nachgehen kann. Er ist Teil der sogenannten digitalen Bohème, Menschen die sich ohne Festeinstellung den Traum des selbstbestimmten Lebens erfüllen und eigene Projekte, Labels oder Betätigungsfelder kreieren.

Die ALLOCHTONEN sollten integriert und nicht ausgeschlossen werden, eine soziale Schnittstelle könnte verschiedene Kulturen zusammenbringen und ebenso von ihnen beeinflusst werden. Der Standort kann Treffpunkt der umliegenden Viertel werden, was für viele momentan Gotteshäuser sind.