November / Dezember 2011
Beuth Hochschule für Technik
Wohnen in guter innerstädtischer Lage Engelbecken Berlin-Kreuzberg
Schwerpunkt Interkulturelles Wohnen

Beuth Hochschule für Technik
26.10.2011
Prof. Dipl.-Ing. Ulrike Lauber, Prof. Dipl.-Ing. Mathias Essig
Wohnbauten
:: Ermittlung des geschichtlichen Hintergrunds :: Standortanalyse : Bevölkerungs-, Nutzung-, Grünflächen-, Verkehrs-, Gebäudealter-, Denkmalanalyse, aktuelle Bebauungen :: Schwerpunkt: geschichtlicher Hintergrund Migration, Integrationskonzepte, was ist Wohnen und der geschichtlicher Hintergrund von der Prähistorie bis heute, Interviews, Wohnbedürfnisse und Wohnformen, Vergleichsobjekte :: Entwurfsplanung :: Baukonstruktion :: Gebäudetechnik :: Nachhaltigkeit Archicad, Sketchup (Vray), Photoshop
:: Ort ::
Das zu beplanende Areal befindet sich in dem von den Ausländern stark besiedeltem Gebiet Berlin Friedrichshain-Kreuzberg und liegt unmittelbar zur Bezirksgrenze Berlin-Mitte. Der Ort weist auf Grund des Grünzugs des ehemaligen Luisenstädtischen Kanals und dem vor der St. Michaelskirche liegendem Wasserbassin, dem Engelbecken, eine sehr attraktive Lage auf und eignet sich folglich besonders gut für eine Planung eines gehobenen Wohngebäudes. Insbesondere der geschichtliche Hintergrund, von der Entstehung des Luisenstädtischen Kanals bis hin zum Bau der Berliner Mauer, hat den Ort geprägt und die städtebauliche Entwicklung beeinflusst. Nach der Wende und der Wiedervereinigung Deutschlands sollen die vom Krieg entstandenen Brachstellen wieder in einen städtebaulichen Kontext gestellt werden, sodass der Ort aufgewertet und für die Bevölkerung ein angenehmes Ambiente geschaffen wird.
::Multiflex::
Da das Gebiet exakt zwischen den zwei ausländerreichsten Bezirken Berlins sich befindet, haben wir mit Hilfe von selbstdurchgeführten Analysen und Studien ein Gebäude mit dem Schwerpunkt Interkulturelles Wohnen entworfen. Auf Grund von Interviews mit Personen, die einen Migrationshintergrund aufweisen, haben wir die verschiedenen Wohnbedürfnisse der unterschiedlichen Kulturen herausgefiltert und diese in der Planung der Grundrisse mitberücksichtigt. Ziel des Entwurfs ist es vor allen Dingen die Kommunikation zwischen den Einheimischen und den Ausländern zu fördern, um sie besser zu integrieren und um den Ort vor Segregation zu bewahren. Neben kulturspezifischen Grundrissen entstanden mit der Grundüberlegung des "besseren Zusammenlebens" Gemeinschaftsräume, wie beispielsweise einem Teehaus für die Erwachsenen, ein Kinderaufenthaltsbereich, ein Jugendclub und die Grüne Mitte. Die Fassaden sind so entwickelt worden, dass der Gemeinschaftstrakt, der eine glatte homogene Außenhaut aufzeigt, von den Wohnbereichen, die durch vor und Rücksprünge der Balkone bzw. Wintergärten bestimmt werden, optisch und funktional getrennt wird. Das Betongebäude ist vor allem mit den Materialen Glas und Sichtbeton gekennzeichnet, sodass eine moderne Fassade, mit der sich alle Kulturen identifizieren können, entsteht.
Mit der Planung eines Interkulturellen Wohnens hoffen wir die Integration zu fördern, die Vorurteile ablegen zu können, die Segregation zu minimieren und das Zusammenleben und die Kommunikation verschiedener ethnischer Gruppen zu optimieren.