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Mai / Juni 2013

Fachhochschule Erfurt

Wohnen im Rotdornweg | Erfurt

Umbau | Erweiterung | Sanierung einer 30er Jahre-Siedlung

von Enikö Ujvári

Hochschule:

Fachhochschule Erfurt

Abschluss:

Master

Präsentation:

19.07.2012

Lehrstuhl:

Bauen im Bestand | Prof. Michael Mann | Prof. Rolf Hempelt

Rubrik:

Wohnbauten

Software:

Vector Works | Artlantis | Photoshop | InDesign

Situation
Nördlich vom Helios Klinikum in Erfurt befindet sich die Wohnsiedlung am Rotdornweg. Diese wurde mit 12 Doppelhäusern als Teil der Hungerbachsiedlung 1938 errichtet. Durch die fehlenden Sanierungs- und Anpassungsmaßnahmen entsprechen die 144 kleinen Wohneinheiten nicht mehr den heutigen Bedürfnissen. Ein Drittel der Bewohner sind weggezogen und dies führt sukzessive zum Leerstand der Gebäude. Ein einheitliches, identitätsstiftendes und nachhaltiges Sanierungskonzept konnte, auch aufgrund sozialer und kommunalpolitischer Gründe, nie umgesetzt werden.

Konzept Wohnanlage
Entwurfsgedanke ist es, ein Sanierungskonzept in Form eines modularen Katalogs mit einem vielfältigem und flexiblen Wohnungsangebot für jegliche Bedürfnisse aufzustellen und dieses in Etappen umzusetzen. Mit der Zonierung und Neustrukturierung, des durch den Abriss der Nebengebäude in den rückwärtigen Bereichen bereinigten Gebietes, werden die Regeln für eine modulare Erweiterbarkeit der Bestandsgebäude festgelegt. Die entstandenen Nutzungszonen sind zur Straßenflucht symmetrisch angeordnet, die Breiten werden durch Bebauung, Parzellen und topographische Gegebenheiten bestimmt. Die Freibereiche entlang der Straße werden im Westen nicht nur als Eingangs- vielmehr auch als Kommunikations- , Aufenthalts- und Spielfläche genutzt. In der darauf folgenden Funktionszone befinden sich die Bestandshäuser als städtebauliche Raumkante in offener Bebauung. Diese behalten ihren typischen Charakter von der Straßenseite, werden energetisch saniert und ansonsten baulich weitestgehend unverändert belassen. Im Anschluss an die zweigeschossigen Wohngebäude wird eine 6m breite Zone für eingeschossige Anbauten und Terrassen ausgebildet. Die somit entstandenen Dachflächen dienen als Dachterrassen in den Obergeschossen. Die durch die bauliche Bereinigung großzügigen rückwärtigen Gärten werden den Erdgeschosswohnungen als unbebaubare Grünfläche zugeordnet. Als einziges Baufeld im Gartenbereich fungiert eine, an der Grundstücksgrenze parallel zum Vorderhaus verlaufende, 6m breite Zone. Diese bietet die Möglichkeit zur Errichtung von eingeschossigen Ergänzungsbauten. Diese können sowohl als Mehrgenerationswohnen im Zusammenhang mit dem Vorderhaus,als auch als Arbeitsatelier, Heimbüro oder kleine Werkstatt genutzt werden.

Konzept Vereinsgebäude
Als Sonderbaukörper wird am Ende der Straße ein zweigeschossiger, mit zusätzlichem Staffelgeschoss nach Süden, winkelförmiger Baukörper platziert. Somit wird ein städtebaulicher Abschluss der Siedlung nach Norden geschaffen, der gleichzeitig die vorhandene Grünraumqualität für seine Nutzung einbezieht. Das Erdgeschoss wird vom Landesverband für Menschen mit Behinderungen in Thüringen genutzt. Der Ost-West orientiere hintere Gebäudeteil und die Obergeschosse des Vorderhauses werden als barrierefreie und rollstuhlgerechte Wohnungen konzipiert.