2, 2009
Technische Universität Braunschweig
WINTERGOLD - Winterolympiazentrum Innsbruck 2018

Technische Universität Braunschweig
06.01.2009
Michael Szyszkowitz
Kulturbauten
Skizzen, Modelle + Rapid Prototyping, diagrammatische Analsyen, Allplan, Rhino, Processing, Cinema4D, Photoshop, Illustrator, Maxwell
Das Grundstück liegt in den Kalkalpen zwischen Gipfel und Stadt, wo zwei Hänge sich zu einem Plateau verflachen. Zivilisation trifft auf Natur, Aufwärts trifft auf Abwärts - und in einer vergangenen Zeit sind durch eine Kollision zweier tektonischer Platten die Alpen entstanden. Diese Assoziation wird im Entwurf aufgegriffen, ebenso wie die natürliche Umgebung: Das Gebäude bricht parallel zur Hangkante wie eine „Kalkspitze“ aus dem Boden hervor, ausgelöst durch das Aufeinandertreffen zweier gegensätzlicher Bewegungen der Hänge und die dadurch freigesetzte Energie.
Während eine Olympiazentrale auf der einen Seite dem Gedanken der Einheit, der Zusammenführung verpflichtet ist, muss es auf der anderen Seite berücksichtigen, dass es sich um heterogene Personengruppen handelt, die dort zusammentreffen und deren Wege sich innerhalb des Hauses immer wieder kreuzen und tangieren. Die Entscheidung, die Olympiazentrale in einem einteiligen Gebäude unterzubringen, statt beispielsweise einen Campus zu entwerfen, wurde bewusst getroffen, um dem Gedanken der Einheit und des Zusammentreffens, der so grundlegend ist für die Olympischen Spiele, Rechnung zu tragen.
Als Basis für die Formfindung diente eine Analyse aller Wintersportarten u.a. im Hinblick auf die Bewegung einzelner Körperteile und die Körperhaltung der Sportler. Eine zentrale Erkenntnis ist, dass man den Bewegungsablauf fast aller Sportarten in die Startphase [Geschwindigkeit aufnehmen], die Hauptphase [Energie in eine bestimmte Richtung lenken] und den Endspurt [Restkräfte mobilisieren] unterteilt werden kann. Die Analyse des Ski alpin [z.B. das Umfahren der Tore] wurde auf die Gebäudeform transformiert.
Die Grundidee bei der inneren Organisation des Hauses ist, dass der Grad an Exklusivität und Privatheit steigt, je weiter oben man – der Analyse folgend - sich im Gebäude befindet. Im Inneren nehmen Rampen, Treppen, Splittlevel und Lufträume das Thema des aus dem Berg Herausbrechen, Verkippen und Aufklaffen erneut auf.