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4, 2005

Hochschule für angewandte Wissenschaften München

Weltethos-Akademie

von Sarah Michels

Hochschule:

Hochschule für angewandte Wissenschaften München

Präsentation:

September 2005

Lehrstuhl:

Prof. Jörg Henne

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

AutoCAD, Illustrator, Photoshop, InDesign, 3dMax und viel Modellbau

Aufgabe war es, ein neues Akademie Gebäude für die ´Stiftung Weltethos’ zu entwickeln. Unter Weltethos versteht man das notwendige Gemeinsame, die Schnittmenge humaner Werte und ethischer Regeln, die Teil jeder Religion sind. Aufgabe der Stifung ist, diese Gemeinsamkeit herauszuarbeiten und weiter zu entwickeln.
Diese Aufgaben in eine bildliche Vorstellungsebene übertragen, ist die Erweiterung einer Schnittmenge, die das abstrakte Konstrukt Weltethos darstellt. Das Wachstum der Schnittfläche erfolgt aus einem Minimum an Überschneidung, gewissermaßen einem Nukleus der menschlichen Ethik heraus: „Handle so wie du behandelt werden möchtest.“ Je größer die erforschten Gemeinsamkeiten und je fortgeschrittener der Dialog zwischen den Religionsgruppen, desto größer wird die gemeinsame Fläche der Schnittmenge. Diese Erweiterung stellt eine kontinuierliche Bewegung dar, eine Verschiebung der Teilflächen führt zu einer Ausweitung der Schnittmenge.

Die skulpturale Darstellung der Erweiterung findet sich in der schraubenförmigen Struktur der Erschließungsrampen, die sich über die Baugrenzen in Form von Wasseradern fortsetzt. In diese Rampe ist unterirdisch und introvertiert die Komponente der Bildung integriert. Den Kontrast bildet - der Welt zugewandt, sichtbar und funktional - das Hotel und der Verwaltungstrakt. Beide Komponenten bedingen und ergänzen sich, symbolisieren Untrennbarkeit.
Die Rampe ist Teil des funktionalen Gebäudebereich und vollführt gleichzeitig eine Geste des Ausweichens. Ihr Beginn ist der Eingangsbereich, hier ist sie Teil des Körper, sie öffnet und beschneidet ihn. Sie schafft Verbindung und befreit sich aus dem ebenerdigen Körper, um in ihrer weiteren Entwicklung für sich zu stehen.

Ausführung
Das in direkter Nachbarschaft angrenzende strukturalistische Gebäude des ´Alfred Delp Hauses’ galt es einzubeziehen und mit Teilen des Raumprogamms zu füllen. Der Komplex sticht durch die Fassadengestaltung und die sechseckigen Türme hervor, er ist ein Solist, findet in der Umgebung keine Entsprechung. Die Gestalt des Neubaus wirkt durch ihre einfache und klare Geometrie ordnend auf ihr Umfeld. Die Altbausubstanz wird in ihrer Eigenständigkeit belassen.