Januar / Februar 2016
Technische Universität Braunschweig
Welt-Raum-Flughafen
Ein Abflugort für den Weltraumtourismus

Technische Universität Braunschweig
Diplom
19.02.2014
IEX / Prof. B. H. Penkhues u. Prof. V. Staab
Verkehrsbauten
Sketchup, Vray, AutoCAD, Adobe CS5
UTOPIE
Weltraumtourismus 2050
Im Januar 2014 befindet sich der Weltraumtourismus in einer entscheidenden Phase: Das Raumfahrtunternehmen „Virgin Galactic“ um den Gründer und Multimillionär Richard Branson steht mit dem „Spaceport America“ kurz vor dem Start der ersten kommerziellen Airline, welche Reisen in den Weltraum anbieten wird.
Im Jahr 2050 wird diese Entwicklung derart fortgeschritten sein, dass ein weitläufiger Wettbewerb für erschwingliche Preise für den „Urlaub im All“ gesorgt hat. Fuhr man früher mit der ganzen Familie mit dem Wohnwagen nach Italien in den Urlaub, wird man sich in Zukunft ausgestattete Wohnmodule mieten und zu diesen in den Orbit fliegen können. Eine ausgeprägte Infrastruktur im All und auf der Erde wird für zahlreiche Andockmöglichkeiten und damit eine Vielzahl an potentiellen Reisezielen im Weltraum sorgen.
KONZEPT
Austausch
Dieser Entwurf interpretiert den „Welt.Raum.Flughafen“ aufbauend auf diesen Entwicklungen der Technologie und des daran gekoppelten Tourismus als eine Art „Mutterschiff“ auf dem Planeten Erde. Der Flughafen ist eingebettet in ein großes System aus unterschiedlichen Andockmöglichkeiten im gesamten Sonnensystem, welche aus weiteren Abflugorten, Hotels oder Forschungsstationen bestehen werden. Der zentrale Gedanke des Entwurfs ist daher der des Austausch zwischen diesen unterschiedlichen Orten.
Analogie
Verortet ist der Entwurf im Areal des „Steinbruchs Schachten“, der während der Bauarbeiten am Flughafen „Kassel-Calden“ und vor allem während des Baus der neuen Landebahn entstand. Noch heute werden hier große Mengen an angehäuften Gesteinen und unterschiedlichen Erden gelagert. Zudem klaffen nach wie vor große Krater in der Erdoberfläche, anhand derer man die großen Mengen abgetragener Gesteine erahnen kann.
Dieser aktuelle Zustand (aufgebrochenen Erdkruste, großen Mengen an abgelagerten Gesteinen) schafft sowohl landschaftlich als auch atmosphärisch eine Analogie zu den Planeten und Orten, die vom „Welt.Raum.Flughafen“ angesteuert und erreicht werden sollen. Der Ort unterstreicht hierdurch den Gedanken des Austauschs und verleiht dem Entwurf eine atmosphärische Prägung. Zudem bietet er ein hervorragendes Testgebiet, um Touristen auf das Leben im Weltraum vorzubereiten.
Schnittstelle
Das Gebäude verortet sich im Steinbruch selbst am westlichen Hang und trennt das Areal des „Welt.Raum.Flughafens“ an dieser Schnittstelle in zwei Bereiche auf: Der westliche Bereich orientiert sich inhaltlich ausschließlich auf die technischen Aspekte des Flughafens. Er beinhaltet den großen Wartungshangar, sowie sämtliche Lager und Werkstätten für den Flugbetrieb. Der östliche Teil beinhaltet die schroffe Landschaft des bestehenden Steinbruchs. Er orientiert sich inhaltlich an den poetischen und atmosphärischen Aspekten des Flughafens und bietet das bereits beschriebene Testareal für Besucher (als Beobachter) und angehende Weltraumtouristen (als aktive Testpersonen).