September / Oktober 2016
Bauhaus-Universität Weimar
Weiterbauen im Ensemble
Der Entwurf ist ein Lösungsvorschlag zum Wettbewerb "DenkMal - Nutzung"

Bauhaus-Universität Weimar
Master
25.07.2016
Denkmalpflege und Baugeschichte
Bildungsbauten
ArchiCAD, Vektorworks, Photoshop
Der Entwurf ist ein Lösungsvorschlag zum Wettbewerb "DenkMal - Nutzung"
Das Objekt in Marienthal soll nach einem Um- und Neubau im folgenden Vorschlag zu einer Kunst- und Bildhauereischule umgenutzt, und dementsprechend gestaltet werden.
Ziel des Entwurfes ist es, die Situation der gesamten Anlage aneinander anzugleichen und den Wirtschaftshof stärker durch Nutzungsverlagerungen einzubeziehen, denn auch er ist ein wichtiger, denkmalrelevanter Bestandteil der Anlage und Teil der Wahrnehmung im Gefüge Marienthal. Weitere Ziele bestehen in der Verstärkung der Kommunikation zwischen gebautem und unbebautem Raum, und im Erhalt der durch die Abtragung des Klosters entstandenen Öffnung der Anlage nach Westen. Dies generiert, insbesondere durch die Verlängerung des Nordflügels und dem Bau eines Zeichenturmes im Klosterholz, eine klare Formsprache, die für Verknüpfung und Umarmung steht.
Der Gebäudekomplex der Gutsanlage wird in seiner bestehenden Struktur und Gliederung weitesgehend erhalten. Der Entwurf zum Konglomerat der Künste gliedert sich in seiner Formsprache weitesgehend ein. Neben dem konzeptionellen Vorschlag eines Aus- und Umbau der Gebäude des Wirtschaftshofs, entsteht auf dem Entwurfsgebiet am Schlosshof ein neuer Flügel im Norden. Dieser tritt an Stelle der Remise, dem Südflü- gel gegenüber. Ergänzt wird der Neubau durch einen im Klosterholz liegenden Turm. Nach dem Abbruch des Pavillonanbaus wird Besuchern und Schülern, nach der Terrassenlandschaft im Westen, eine zweite Grünzone der Schlossanlage eröffnet und nutzbar gemacht.
Die entstehende Verzahnung der Anlage und ihrer Umgebung ist harmonisch und stärkt ihren Charakter als Rückzugsort. Vor allem zur Entschleunigung des Alltags soll der meditative Charakter der hier entsehenden Arhitektur, und ihre Einbettung in die Landschaft um Marienthal, beitragen.
Es ist immer ein schwieriger Abwägungsprozess in wieweit der existierende Bestand gewahrt und unversehrt gelassen werden muss. Auch eine deutliche Trennung zwischen Neuem und Alten sollte ablesbar sein.
Der Ersatzneubau hebt sich durch Material und Geschossigkeit vom Schloss ab, fügt sich aber in das Ensemble schonend ein. Gleichzeitig tritt er nicht in den Hintergrund, und lehnt sich gestalterisch an vorhandene Baukörper an. Dabei leugnet er den Unterschied jedoch nicht.
Für den Erhalt des Gutshofs ist es wichtig eine neue , sinnvolle Nutzung zu finden, die der Anlage in ihrer Gesamtheit gerecht wird, und Sie als geschlossenes Gefüge nutzbar macht. Das Konzept einer Bildungsstätte für die Künste stellt eine Sinnvolle alternative zum Hochzeitshotel dar und bietet gleichzeitig eine geeignete Plattform für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist des Ortes und seines Architekten, Paul Schultze-Naumburg.