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November / Dezember 2013

Bauhaus-Universität Weimar

village texture

gebaute Landschaft

von Alexander Utecht

Hochschule:

Bauhaus-Universität Weimar

Abschluss:

Master

Präsentation:

2013-09-30

Lehrstuhl:

Professur Entwerfen und Baukonstruktion

Rubrik:

Städtebau

Software:

Archicad, Adobe CS 5 collection

Mit einer Dorferweiterung von jeweils rund 30 Wohneinheiten an unterschiedlichen Standorten sollen Gegenstrategien zur Zersiedelung dörflicher Strukturen untersucht werden – zum einen der Typus des Hofhauses in seinem Potential der Verdichtung und der Eingliederung in ein übergeordnetes Ensemble, zum anderen der Hof als Gegenkonzept zum Flächenanspruch des Gartens des gängigen freistehenden Einfamilienhaus-Typus. Die Entwurfsaufgabe widmet sich damit einer zeitgemäßen Einfügung bzw. adäquaten Erweiterung bestehender Dorfstrukturen im Burgenland.

Gegenstand der Entwurfsaufgabe soll es aber auch sein, die ökologischen wie ökonomischen Gesichtspunkte innovativer Gebäude- und Siedlungstypologien in Hinblick auf nachhaltige Energienutzung zu untersuchen, die durchaus einer lokalen Bautradition entsprechen und diese damit auch sinngemäß in der Gegenwart fortsetzen.
Nach tiefgründiger Analyse von Hofhaustypen und bereits bestehenden Hofhaussiedlungen, stieß ich auf den dänischen Architekten Jorn Utzon und seine Wohnsiedlungen, die mich einerseits stark inspirierten und zum anderen grundlegende Zuge für meinen Entwurf schufen . Sowohl der Aspekt des Hofhauses und der gleichzeitige Umgang mit der Landschaft spielten ab da an eine wichtige Rolle für meinen Entwurf. Aus diesen Aspekten resultierte ein völlig eigenständiges und in sich funktionierendes System für den Standort, welches sowohl als geeigneter Pol gegenüber der abschließenden bestehenden Scheunenreihe stand als auch durch eine ideale Trennung von Öffentlich und Privat den gewollten Bezug zur Landschaft herstellte.
Konzeptuell beschäftigt sich der Entwurf stark mit den rückwärtigen Weinbergen in Donnerskirchen. In der Konzeptgrafik sind die 4 wichtigsten Charakteristiken der Siedlung zu erkennen. Zum einen die Erschließungsstränge, welche sich von der Nordöstlichen Randstraße entlang der Scheunenreihe, in den Weinberg ziehen. Zum andern die Vorzonen, die sich einerseits großflächig als eine Art neuer Anger zwischen Bestand und neue Bebauung äußern und andererseits als großzügige Flächen zum befahrbaren Weg vor die Erschließungsseite der einzelnen Wohnhäuser setzen. Hierbei ist zu erwähnen, dass Vorzonen und Erschließung eine einheitliche Fläche bilden sollen. Als wichtigstes Element, sozusagen Hauptelement, gilt die Bebauung die durch eine enge Setzung der einzelnen Baukörper im Städtebau ein meandrierendes Band zwischen öffentlichem Raum und privaten Außenbereich bzw. dem Weinberg schafft. Der Weinberg, sprich die Landschaft gilt in diesem Falle als auslaufendes Element des ganzen Systems.