Platz 9
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Januar / Februar 2014

Leibniz Universität Hannover

VERTICAL CITY

Ein Hochhaus in der City of London

von Wiebke Brahms

Hochschule:

Leibniz Universität Hannover

Abschluss:

Diplom

Präsentation:

16.07.2013

Lehrstuhl:

Institut für Entwerfen und Gebäudelehre / Professor Turkali; Institut für Entwerfen und Konstruieren / Professor Furche

Rubrik:

Wohnbauten

Software:

Vectorworks, SketchUp

AUFGABE
In der City of London gilt es, auf dem Randgrundstück des Clusters in unmittelbarer Nähe der Liverpool Street Station ein Hochhaus zu entwerfen, das zum einen den Übergang zur angrenzenden Altstadtstruktur elegant markiert und zum anderen der exponierten Randlage des Grundstücks gerecht wird.

STÄDTEBAU
Für die Integration des Hochhausentwurfs in den stdtebaulichen Kontext wurde eine detaillierte Höhenanalyse der Stadtstruktur vorgenommen, aus der sich eine Höhe von 150m für das Grundstück ergibt. Die Entscheidung das Gebäude als Solitär auszubilden geht einher mit der Idee eines Vorplatzes, die sich aus dem großen Fußgängeraufkommen und der gegenüberliegenden Kirche ableitet.

KONZEPT
Die gliedernde Konzeptidee der Vertical City unterteilt die vier großen Nutzungsbereiche durch öffentliche „Plätze“, die in ihrer Gestaltung thematisch auf die angegliederten Nutzungen abgestimmt sind. In der Analogie zur Stadt bildet der Kern die Hauptstraße, die Skylobbies repräsentieren die Plätze, das feinere Aufzugssystem bzw. die Treppen entsprechen den Gassen und die Nutzungseinheiten in den Kuben verkörpern die Häuser im Stadtteil.

ENTWURF
Ein Gastronomie- und Einkaufsbereich im untersten Teil des Gebäudes zieht ebenso Geschäftsleute wie Touristen und Anwohner an. Für Freizeitaktivitäten bietet das darüber liegende Sportzentrum diverse Möglichkeiten.
Der Bürobereich wird durch verspringende doppelte Lufträume aufgelockert, die gemeinsame Vorzonen, Großraumbüros oder Besprechungsräume darstellen.
Die Gastronomie des Luxushotels schließt an die öffentliche Lobby an und ist auch für hotelexterne Restaurantgäste zugänglich. Die Hotelzimmer befinden sich als Maisonette-Suiten im oberen Bereich des Hotel-Kubus.
Die krönende Nutzung ist der Veranstaltungssaal auf dem oberstem Niveau. Die quadratische Grundfläche lässt sich durch acht kippbare Flügel in drei Neigungen zu fünf verschiedenen Konfigurationen falten. Die geschlossene Blüte mit steiler Neigung signalisiert den ruhenden Zustand. Auf halber Neigung bilden umlaufende Ränge eine Konzertbühne. Bei der Bankettkonfiguration sind alle Flügel heruntergeklappt, sodass sich ein festlicher Saal über den Dächern von London in Form der Blüte (er)öffnet.

TRAGWERK
Die Idee der Vertical City lässt sich übersetzen in ein Hängesystem bestehend aus einem Kern und vier Kragträgern.

Um eine Balance zwischen eingeschossigen Nutzungen und Lufträumen zu ermöglichen, werden die Lufträume im Konzept entweder gleichmäßig umlaufend verteilt oder durch den Versatz des Kubus zum Kern an einer Seite konzentriert. Zusätzlich wird durch eine Kopplung der entgegengesetzt auskragenden von Kuben die angestrebte Gleichgewichtsbilanz erreicht.

FASSADE
Eine umlaufende Fassade aus angeschrägten Vertikallamellen gibt dem Gebäude ein schimmerndes Kleid, das sich je nach Tageszeit und Betrachtungswinkel unterschiedlich darstellt. Durch einen differenzierten Lamellenabstand werden die verschiedenen Nutzungen der vier Kuben betont.