3, 2009
HafenCity Universität Hamburg
Utrecht "Contact us"

HafenCity Universität Hamburg
04. August 2008
Prof. Bernhard Hirche
Kulturbauten
Durch mehrere Reisen nach Utrecht und meinem Praxissemester, welches ich in den Niederlanden absolvierte, stand für mich schnell fest, dass ich unbedingt ein Projekt in den Niederlanden und später dann speziell in Utrecht machen wollte. Ich besuchte viele städtische Einrichtungen in Utrecht, recherchierte im „Het utrechts archiv“ und legte mein Hauptaugenmerk auf die Altstadt von Utrecht mit seiner bezaubernden Gracht, die eine zweite Ebene im öffentlichen Raum bildet und sich durch die ganze Altstadt schlängelt. Von der Baubehörde erfuhr ich, wo es Baulücken gab und wo in naher Zukunft welche entstehen sollten. Für meine Arbeit untersuchte ich jede und entschied mich später zwei zu bearbeiten. Für das Raumprogramm suchte ich mir ein Modelabel, welches nicht nur den Bereich Mode. abdeckt, sondern auch in anderen Bereichen aktiv und engagiert ist. Die Firma Carhartt ist so und man kann sagen, dass sie Pionierarbeit leistet. Ich suchte den Kontakt und holte mir Ideen. Nachdem ich mit genügt Imput versorgt war und das Konzept stand, legte ich mit der zeichnerischen Umsetzung am Computer los. Dafür benutzte ich ein Programm für CAD Zeichnungen, sowie eins für visuelle 3D Zeichnungen. Ebenfalls kamen mehrere Bilds- und Videobearbeitungsprogramme zum Einsatz.
Meine Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Stadt Utrecht und speziell mit zwei Baulücken in der Altstadt. Für diese 2 Baulücken, die in einer Straße stehen aber nicht unmittelbar nebeneinander, sondern durch eine Häuserzeile getrennt, entwickelte ich ein einheitliches Raumprogramm.
Speziell in Utrecht gibt es eine Gracht deren Wasseroberfläche ca. 4 m unter der Straßenebene liegt. In dem Bereich unterhalb der Straße befinden sich Gewölbekeller, die teilweise zum Beispiel Gastronomie beherbergen. Die Baulücken wurden durch die Gewölbekeller miteinander verbunden.
Das Raumprogramm beinhaltet einen Carhartt Flagship Store, eine Graffiti Galerie, eine Hip Hop Tanzschule, ein Hostel und eine Skatebahn.
Entwurf
Carhartt Winkel
Mit dem Carhartt Winkel in Utrecht soll in den Niederlanden der zweite Carhartt Flagschip Store entstehen.
Die Lage des Stores ist im Carhartt Sinne perfekt. Das Grundstück befindet sich am äußersten Rand der Innenstadt, dort wo man noch keine Modeläden findet, sondern kreative Büros und Ateliers. Dennoch kommt man auf dem Weg ins Einkaufsviertel der Innenstadt automatisch am Carhartt Winkel vorbei. Der Shop kommt ohne Werbung und ohne typisches Schaufenster aus. Allein durch das Erscheinungsbild, welches bewusst nicht an die vorhandene Bebauung angepasst ist, weckt es Interesse. Der Carhartt Winkel in Utrecht besitzt kein Geschoss im klassischen Sinne. Mit Hilfe einer Rampe, die sich durch das ganze Gebäude schlängelt gelangt man gleichmäßig von Level -2 bis Level 5. Der Raum, der 4m breiten Baulücke, ist somit optimal ausgenutzt und am liebsten würde man gleich die zum Kauf angebotenen Skateboards auf der Rampe ausprobieren.
Carhartt Galerie
Verlässt man den Carhartt Winkel in Level -2, gelangt man in die Gewölbekeller, in denen sich die Carhartt Galerie befindet. Mit der Carhartt Galerie soll das Graffiti als Kunst allen Betrachtern näher gebracht werden.
Innerhalb der Ausstellungsfläche erhält der Künstler einen eigenen Platz. Dieser Platz kann eine Wand oder eine Ecke sein, die er einrichten, bestücken und besprayen kann. So entstehen nicht nur Bilder, sondern auch ganze Installationen. Die Ausstellung soll eine lebendige Ausstellung sein. Kunst soll immer wieder neu endstehen. Durch regemäßige Sprayevents wird die Ausstellung immer wieder ein neues Gesicht bekommen.
Hip Hop Huis
Durch die Galerie in den Gewölbekellern gelangt man zum Eingang des Hip Hop Huis.
Das Hip Hop Huis soll ein Platz für die Utrechter Hip Hop Szene sein. Betreiber dieser Einrichtung werden Tanzprofessoren, Breakdancelehrer, Sprayer und Musiker sein.
Hostel
Das Hostel ist im 1. und 2. Obergeschoss untergebracht. In 14 Sechs-Bett Zimmern und 2 Zwei-Bett Zimmern bietet es Platz für 88 Besucher. Das „Hostel“ hat in den Niederlanden eine lange Tradition. Schon in den 1970er Jahren eröffneten hier die ersten privaten Hostels. Das Hostel passt sehr gut zum Image von Carhartt, da es unkompliziert, unkommerziell und eine belebte Einrichtung ist.
Skatezaal
Im 3. Obergeschoss befindet sich der „Skatezaal“, der das Gesamtkonzept abrundet. Er ist für Öffentlichkeit zugängig und so platziert, dass man sich ganz auf das Skaten konzentrieren kann. Man befindet sich zwar mitten in der Stadt aber wird dennoch nicht als unerwünschtes Medium empfunden. Gerade innerstädtisch gibt es kaum Möglichkeiten zum legalen Skaten. In Utrecht gibt es Keine.
Skaterampe
Besonderes Highlight ist die Skateboard Rampe, die durch alle Geschosse verläuft. Die Einfahrt befindet sich im Skatezaal. Das Befahren ist nur geübten Skatern vorbehalten. Die Rampe ist von außen sichtbar. Wenn man es genau betrachtet, befindet sie sich im Außenbereich. Das Prinzip gleicht einer Parkhausrampe. Die Straßenfassade ist an der Stelle der Rampe offen und besitzt lediglich im Bereich der Fahrbahn eine gläserne 2m hohe Brüstung, in der LED Leuchten integriert sind, die auf den vorbeifahrenden Fahrer reagieren.