3, 2005
Brandenburgische Technische Universität Cottbus
Urbane Zäsuren am Beispiel Baeza/Spanien - Mar de Olivos

Brandenburgische Technische Universität Cottbus
Juli 2005
Stadtplanung, Prof. Volker Martin
Städtebau
Die Idee dieses Entwurfs wurde anhand verschiedener Arbeitsmodelle geboren und entwickelt, denn um die zukünftige Gestalt eines zu beplanenden Areals festlegen zu können, ist es notwendig, mögliche Entwicklungsschritte im Vorfeld zu untersuchen. Bekanntermaßen ist besonders auf Brachen am Anfang fast alles möglich, bis man Eventualitäten negiert und in Frage stellt bzw. optimiert. Aufgabe der Testentwürfe war es, eine verträgliche Lösung zu finden, die beim ersten groben Herangehen an die Thematik mit der Zeit immer detaillierter wurden, bis sich nach jeweiliger Auswertung der einzelnen Modelle im Laufe der Zeit einen Idee verfestigte. Diese Idee wurde daraufhin in Skizzen verfeinert und mit den Programmen Autocad und Adobe Photoshop bearbeitet. Des Weiteren wurden die Programme Adobe Illustrator – zum Layouten der Pläne sowie Adobe InDesign – zur Erstellung der Broschüre genutzt. Alle für diese Arbeit notwendige Pläne, Luftbilder und geschichtlichen Informationen, die als Arbeitsgrundlage dienten, erhielt ich freundlicherweise vom „Ayuntamiento de Baeza“.
Die Bedeutung Baezas liegt im Zusammenspiel aus Kultur, Natur und Geschichte. Die Stadt ist Zeuge verschiedener Kulturen und Zeiten. Der Besucher taucht in die Vergangenheit ein, ohne jedoch dabei die Gegenwart zu verlassen.
Seit 2003 gehört die Stadt zusammen mit der 9 km entfernten Nachbarstadt Úbeda zum Weltkulturerbe. Das Projekt konzentriert sich auf den Bereich der Fläche des „Cerro del Alcazar“ mit ca. 8 Hektar. Topographisch höher gelegen und von Olivenhainen umringt, erinnert seine Form an die einer ausgesteckten Zunge oder eines Schiffs.
Das wesentliche Ziel dieses Entwurfs ist es, den Bereich des ehemaligen „Cerro del Alcázars“ attraktiv zu gestalten und in den angrenzenden Stadtraum zu integrieren.
Geschichtlich gesehen als Ursprungsort der Stadt Baeza sowie als dahinvegetierender Teil einer Stadt des Weltkulturerbes ist es wichtig, diesen aufzuwerten, denn der Ort der symbolhaften Bedeutung, der Identifikation liegt heutzutage als Brache da. Merkmale dafür sind die zunehmende Verwahrlosung und mangelnde Aufenthaltsqualität. Wie durch ein Messerschnitt wird der Bereich von der Altstadt abgetrennt. Enge und Heterogenität trifft plötzliche Leere.
Die Zugehörigkeit zur Stadt ist aufgrund der topographischen Lage deutlich spürbar, ein Repräsentationsort in städtebaulich prominenter Lage, jedoch heutzutage ohne Gestaltung.
Der Ort soll seiner Rolle wieder gerecht werden, natürlich unter der Voraussetzung, diesen mit Mitteln der heutigen Zeit zu gestalten.
Das Interesse an vorhandenen archäologischen Funden gibt ebenfalls Anlass, über eine neue Nutzung nachzudenken. Aufgrund des archäologischen Potenzials muss eine Einschränkung in der Bebauung erfolgen. Die Reduzierung auf einen kleinen Teil des Gebiets ist unabdingbar. Der nördliche Teil, in dem die Bebauung möglich ist, kann somit gleichzeitig der Auflösung der harten Kante und der Konzentration an Gebäuden dienen. Die gestalterische und funktionale Entwicklung eines Freiraums in Verbindung mit Archäologie stellte einen Schwerpunkt in der Bearbeitung dar.
Die Voraussetzung für die Lebendigkeit des Gebiets stellt in erster Linie die Erschließung und die damit verbundene Anbindung an die noch funktionierende Altstadt dar.