Nächstes Projekt 21/26  

Oktober / November 2010

Technische Universität Berlin

URBAN+

von Daniel Theiler

Hochschule:

Technische Universität Berlin

Lehrstuhl:

Jörg Stollmann

Rubrik:

Wohnbauten

URBAN+ entwirft einen dichten genossenschaftlichen Wohnungsbau in Zürich. Das Ausloten der angemessenen Dichte und die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Gemeinschaft und Individuum, sowie die Entwicklung einer eigenständigen Identität bildeten die Kernthemen des Entwerfens. Der auf der anderen Seite des Grundstücks befindliche Irchelpark ist identitätsstiftend für den Stadtteil. Der Entwurf adaptiert den Charakter des Irchelparks und entwickelt sich als terrassierter Bau mit zahlreichen  Sichtkontakten zum Stadtgrün. Der Wohnungsbau besitzt viele grüne Gemeinschaftszonen und halböffentliche Räume.
 
URBAN+ tritt in dem kleinteiligen und heterogenen Umfeld des Stadtteils als städtebauliche Dominante auf. Die Großform präsentiert sich souverän nach außen. Es entsteht eine neue Mitte für das Quartier, die differenzierte Außenräume unterschiedlicher Qualitäten mit privater und halbprivater Nutzung anbietet. Die Siedlung verwebt sich mit der vorhandenen Quartierstruktur und dem Grünraum. Begegnungsorte, offene Bewegungsräume und informelle Freiräume entstehen innerhalb der Siedlung, die sich die Nutzer aneignen können.
 
Das gesamte Gebäude ist mit quartiersbezogenen Nutzungen belegt, um ein aktives Alltagsleben zu fördern. Das Gemeinschaftsleben wird nicht auf eine Ebene kanalisiert, sondern erhält eine durchdringende Omnipräsenz, die das Gemeinschaftsbewusstsein stärkt. Öffentliche und gemeinschaftliche Nutzungen innerhalb der Siedlung wie z.B Kindergarten, Läden und Gemeinschaftsräume fördern das Gemeinschaftsleben.
 
Innovative und flexible Grundrisse werden den Vorstellungen von Wohngemeinschaften, Partnerschaften und Familien gerecht. Durch offene, wandelbare Grundrisse mit grosser Raumvariabilität sind auch Umnutzungen möglich, wodurch die Grundrisse zukünftigen Entwicklungen angepasst werden können. Um die Wohngemeinschaft zu fördern, sind Gemeinschaftsräume wichtig, aber auch transparente Übergänge vom privaten zum öffentlichen Raum. Fast alle Wohnungen verfügen über einen multifunktionalen Raum, den PLUS-Raum, der zwischen die Wohnung und die Erschliessung gelegt ist. Er ist als Arbeitsraum, Atelier, Werkstatt etc. nutzbar und kann sich zum Treppenhaus hin öffnen, so dass private und gemeinschaftliche Flächen miteinander verschmelzen.
 
Eine Siedlungsstrasse, die „Rue au travers“ schlängelt sich durch das gesamte Gebäude und verbindet alle Gemeinschaftseinrichtungen miteinander - mal führt sie als Laubengang an der Nordseite entlang, dann durchstößt sie das Gebäude als Rue intérieur und führt die Bewohner hindurch. Dadurch werden weitere Sichtbeziehungen generiert und die besondere Wohngemeinschaft auch von außen sichtbar.