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3, 2009

Technische Universität Berlin

Universalmuseum Dubai

von Michael Reiss, Felix Sommerlad

Hochschule:

Technische Universität Berlin

Präsentation:

30.01.2009

Lehrstuhl:

Prof. Regine Leibinger und Prof. Gisela Baurmann

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Aufgabe: Praktikumsaufenthalt in Dubai Intensive Gespräche mit George Katodrytis, Professor an der Architekturfakultät der Universität Sharjah, und mit Vertretern der Dubai Municipality Teilnahme an der Pressekonferenz zu Bekanntmachung des Kooperationsvertrages zwischen den Staatlichen Museen zu Berlin (SMB), der staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München (BSTGS) mit der Dubai Culture and Arts Authority (DCAA) am 28. Mai 2008 in der Neuen Nationalgalerie in Berlin Entwurf: Skizzen, Arbeitsmodelle, SketchUp Planung: ArchiCAD Beratende Gespräche mit Mitarbeitern von Kardorff Ingenieure Lichtplanung, Transsolar Klimaengineering, Prauth Ausstellungspraxis und Prof. Dr. Mike Schlaich Visualisierung: ArchiCAD, Artlantis, Photoshop, Illustrator

In Dubai wird in den nächsten Jahren neben vielen anderen kulturellen Einrichtungen ein „Universalmuseum“ entstehen. Das Emirat Dubai ist bisher vor allem für Luxustourismus und einen enormen Bauboom bekannt. Es hat sich jedoch auch ein vitales Kulturgeschehen entwickelt, das nun durch Einrichtungen wie Museen, Galerien und Theater im Rahmen des Projekts „Khor Dubai“ ergänzt werden soll. Die unterschiedlichen Institutionen sollen die verschiedenen Kulturen der aus über 200 Nationen stammenden Bevölkerung widerspiegeln.

Museumskooperation
Im Mai des Jahres 2008 wurde eine weitreichende Kooperation zwischen den Staatlichen Museen zu Berlin (SMB), den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) sowie den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München (BSTGS) mit der Dubai Culture and Arts Authority (DCAA) bekannt gegeben. Ziel ist es in den nächsten Jahren in Dubai eine internationale Kunst- und Kulturlandschaft mit den Schwerpunkten Ausstellung, Konferenz, Forschung und Restaurierung zu initiieren. Exponate aus allen Kulturen der Welt sollen gemeinsam präsentiert werden und zudem spezifische museumspädagogische Programme entwickelt werden.

Inhaltliche und technische Herausforderungen
Das Gebäude reagiert nicht nur auf die inhaltlichen Anforderungen an ein internationales Museum, sondern nimmt auch Bezug auf örtliche Gegebenheiten, insbesondere Klima, Licht und Infrastruktur. Die technischen, konservatorischen und energetischen Anforderungen wurden in einem Gesamtkonzept von Beginn an berücksichtigt und bereits in der Entwurfsphase mit Fachplanern der Licht-, Klima- und Energietechnik abgestimmt.

Das Museumskonzept erfordert eine neue Herangehensweise. Es ist geplant übergreifende Themenbereiche wie „Religionen“ oder „Weltreiche“ mit Stücken aus den verschiedensten Museen umfassend und global zu erörtern. Bewusst wird das Konzept „Spartenmuseum“ vermieden. Verschiedene Themenstränge und internationale Wanderausstellungen sollen vergleichbar gezeigt werden können. Acht Museumsbaukörper, deren Ausstellungsräume flexibel einteilbar und kombinierbar sind, bieten den Kuratoren vielfältige Möglichkeiten der Ausstellungsplanung.

Konzeption
Der Entwurf des Universalmuseums Dubai sieht die komprimierte Anordnung aller Funktionen unter einem Dach vor. Die äußere Erscheinung ist bewusst auf ein Minimum konzentriert. Die Lage des Baukörpers auf dem Gelände bezieht sich auf den naheliegenden, historischen Dowhafen, die Uferkante und die drei Hauptverkehrsadern der Stadt.
Bestimmendes Element des Entwurfes ist die durch eine expressive Deckenkonstruktion markant hervorgehobene Promenade. Von ihr gehen die einzelnen Zugänge zu den Museen ab. Der Entwurf der öffentlichen Bereiche orientiert sich an alten, orientalischen Marktstraßen, Hof- und Platzsituation. Die Ausstellungsräume dagegen sind frei bespielbar und deshalb gestalterisch so zurückhaltend wie möglich konzipiert. Mit 30.000 qm reiner Ausstellungsfläche gehört das Universalmuseum Dubai zu den größten Museen der Welt.

Fassadengestaltung
Die äußere Hülle des Museums erfüllt mehrere Aufgaben. Sie fungiert als klimatischer Abschluss, verschattet die dahinter liegenden Bereich und dient der Anzeige des Museumsprogramms. Durch Klappelemente werden gepixelte Darstellungen möglich. Das Konstruktionsprinzip wird auch als Dachaufbau verwendet. Eine homogene Mischung aus Solarpanellen und Reflektionsflächen dient der Erzeugung elektrischer Energie als auch der Vernichtung und Zerstreuung von Licht für die darunter liegenden Ausstellungsräume.