Nächstes Projekt 12/16  

Mai / Juni 2011

Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

Umbautes Wasser

Ein stadtökologisches Konzept für Mexico-City

von Fabian Brenne

Hochschule:

Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

Präsentation:

09.02.2011

Lehrstuhl:

Prüfungskommission: Prof. Dr.-Ing. Sokratis Georgiadis, Prof. Dipl.-Ing. Andreas Quednau, Prof. Dipl.-Ing. Eduard Schmutz, Prof. Tobias Wallisser, Dipl.-Ing., MSc, Prof. Annett Zinsmeister

Rubrik:

Städtebau

Software:

Modelle - Skizzen - Collagen - Zeichnungen - Modelle - ... Software: Photoshop Illustrator InDesign Autocad Rhino

Mexiko-Stadt leidet unter Wassermangel.
Trotz Regenzeit und ursprünglicher Lage auf einer Seenkette sind seit der Eroberung Mexikos durch die Spanier die natürlichen Wasservorkommen massiv ausgebeutet worden. Erdabsenkungen, Wassermangel besonders in den Wintermonaten und verheerende Zukunftsprognosen sind Resultat dieses Prozesses. Die Stadt befindet sich auf Grund seiner Höhenlage in den von Trocken- und Regenzeit geprägten Kalttropen. Die Niederschläge von durchschnittlich 700-800mm pro Jahr könnten ganzjährig wasserführende Flüsse und einen Regenfeldbau ohne künstliche Bewässerung ermöglichen. Doch aufgrund des hohen Versiegelungsgrades der Stadt und den tonhaltigen Böden in der Innenstadt, fließt das Regenwasser schnell ab und kann nicht natürlich versickern.
In der Regenzeit beginnt es fast täglich in den späten Nachmittagsstunden zu regnen und die Stadt scheint sich kurzzeitig wieder in die Seenlandschaft zu verwandeln, aus der sie einst hervorging.

Das Projekt “Umbautes Wasser” nutzt die zahlreichen offenen Grundstücke im historischen Zentrum der Stadt, um Langzeitspeicher für Wasser als ein dezentrales System im dichten städtischen Kontext zu etablieren. Die Regenzeit in Mexico-City könnte die Stadt mit Wasser vollständig versorgen und würde, richtig genutzt, die Wasseproblematik der Stadt lösen.
“Umbautes Wasser” ist ein lokaler Eingriff, der Wasser sammelt, aufbereitet und speichert. Die Dachfläche nur eines Blocks genügt, um Brauchwasser für 2 Blöcke, offene Brunnen, Vegetation und weiteren ortsbezogenen Nutzungen bereit zu stellen. Die Nutzungen entwickelten sich, für jede Nische einzeln, aus den ortsspezifischen Kontexten.
Eine künstliche Landschaft legt sich in die Nische und schafft Raum für Wasser, Erlebnisflächen und ein neues Mikroklima im dichten städtischen Umfeld. Die Nischen werden befüllt mit Wasser zu öffentlichen Orten der Gemeinschaft und des Austausches, der Erfrischung und Erholung von der überfüllten und smog-geplagten Innenstadt.

“Umbautes Wasser” ist entwickelt als System, das über einfache standardisierte Elemente auf unterschiedliche Orte und Anforderungen reagieren kann. Das System besteht aus Spanten die mit fünf unterschiedlich geformten Betonplatten belegt werden können. Die Betonplatten bilden im Ganzen die Landschaft in der Horizontalen.
Die Vertikalen werden mit weißem Streckmetall beplankt. Die Betonplatten, als auch das Streckmetall wechseln je nach Anforderung ihre Position. Die Erschliessung durchwebt die Spanten wie eine zweite Landschaft.

Entstanden sind kleine lokale und autarke Eingriffe, die ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zugute kommen. Zusammengenommen könnten die Nischen eine Verbesserung der Wassersituation und des ökologischen Gleichgewichts, innerhalb einer Systemgrenze, bewirken.