September / Oktober 2011
Bergische Universität Wuppertal
Transformation Remscheid
Science your Life

Bergische Universität Wuppertal
11.07.2011
Bauen im Bestand
Kulturbauten
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Die ehemalig Stahl- und Werkzeugverarbeitungsmetropole Remscheid sucht nach dem Strukturwandel neue innovative Konzepte, welche die Stadt nicht nur wieder beleben, sondern auch mit neuen Unternehmen stärken soll. Brachflächen und ungenutzte Produktionshallen bieten große Flächen für eine Abwandlung.
Transformation Remscheid beschäftigt sich nicht nur mit dem leerstehenden Bökerbau, sondern auch mit der urbane Zergliederung der Stadt, die nach Vollendung ein neues wirtschaftliches und städtebauliches Zentrum bietet. Transformationen werden durch die sich laufender Zeit weiter ausbreitender Träger verursacht. Dieser Träger entspringt aus der Grundidee Myzel.
Myzel, ist die Gesamtheit aller Hyphen, der fadenförmigen Zellen eines Pilzes. Sie bilden sich unsichtbar im Erdreich aus und leben in einer art Wechselbeziehung zwischen Wirt und Parasit.
Ausgehend vom Bökerbau verwurzeln sich diese Stränge dann über die Brachfläche nördlich der Bahngleise zu den südlichen Bahngleisen bis hin zum Zentrum der Innenstadt. Der Parasit schleicht über dem Boden und bildet damit neue Flächen, generiert Wege, öffnet Sichtachsen oder bildet Grünflachen.
Diese Schritte bilden eine neue städtebauliche Mitte für Remscheid. Der Masterplan sieht vor, zunächst die lange Fläche am Bahnhof zu Besetzen. Im Anschluss werden weitere Flächen des südlichen Gewerbegebietes neu definiert und sich final mit dem Zentrum beschäftigt. Diese Innovationsschritte laufen für Remscheid auf einer zeitlichen Achse die sich in ungewissen Zeitabschnitten fort bewegt.
Der Bökerbau als Ausgangspunkt bildet den Hauptwirt des Parasiten. Die bestehenden freien Grundrisse werden von den Formationen des Parasiten durchzogen. Diese Formationen bestehen zum einem aus der menschlichen Infrastruktur bestehen, die Wege generiert, Grenzen schafft und Flächen für Exponate freistellt.
Des Weiteren, bestehen sie aus der technischen Infrastruktur, die sich unterhalb der Decke befindet. Dort sind alle technischen Anlagen untergebracht die ich aus der Gebäudetechnik erschließt.
Die vertikalen Elemente bieten eine Mischung aus technischer und menschlicher Infrastruktur und bilden sich in Treppen, Sitzflächen, Infopoints oder Interactive Areas aus. Als weiteren Punkt stehen in den Räumen die freien Interactive Boxes. Diese bieten einen abgetrennten Raum für Veranstaltungssäle, Auditorien usw.
Sie sind in transparenter Bauweise ausgeführt und können durch LED Technologie im Glass (Quantum Glass) die Animationen oder Visualisierungen passend zu ihren Exponaten projizieren.
Der Entwurf nutzt und denkt das Gebäude um, indem es den Bökerbau nicht umstrukturiert sondern viel mehr eine Rauminstallation bildet, die den Bau mit allen architektonischen Merkmalen ausstattet. Dies Geschieht durch minimale Eingriffe, die den Bau in seinem Ursprung bestehen lassen.