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März / April 2011

Leibniz Universität Hannover

TILTING SHELL

Energiekonzept und Fassadenentwurf für ein bestehendes Verwaltungsgebäude in Hamburg

von Inga Sörensen

Hochschule:

Leibniz Universität Hannover

Präsentation:

02.02.2011

Lehrstuhl:

Prof. Dr.-Ing. Dirk Bohne, Prof. Michael Lange

Rubrik:

Bürobauten

Software:

AutoCAD Rhinoceros Photoshop

Das Konzept der Hüllkonstruktion der kombiniert die zweite Fassadenhaut mit baulichem Sonnenschutz. Das modulare System optimiert die Behaglichkeit für den Nutzer und schafft eine neue Identität im Stadtraum.

Während die Baubranche im Nahen Osten und in Asien boomt, fließen die Bauinvestitionen in Deutschland bereits zu 30 Prozent in bestehende Objekte. Es wird prognostiziert, dass 2015 schon 70 Prozent der Gelder in sanierungswürdige Bauten fließen.
Vor dem Hintergrund stark ansteigender Rohmaterialpreise und dem Wunsch sich von fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen wird in diesem Projekt ein Verwaltungsgebäude saniert. Die Auseinandersetzung mit dem Bestand und der damit kombinierten Anwendung modernster Technik stellt die größte Herausforderung dar.
Das gewählte Grundstück befindet sich in der Hamburger Altstadt zwischen einer der Hauptverkehrsachsen, der Willy-Brandt-Straße, und dem Nikolaifleet, dem Hauptmündungsarm der Alster. An an der Kreuzung zur Holzbrücke bildet das Eckgebäude eine markante Kubatur.
Der Fassadenentwurf als Teil des Energiekonzeptes optimiert Wärmeverluste und Raumkonditionierung unter dem Aspekt der Behaglichkeit für den Nutzer. Dabei wird eine neue Identität an prominenter Stelle im Stadtraum geschaffen. Die Sanierung des Objektes wird für derzeitige und spätere Mieter ein zeitloses Erscheinungsbild sowie flexible Nutzungsmöglichkeiten bieten.
Aus den gegebenen Rahmenbedingungen und wirtschaftlichen Aspekten zeigt sich für dieses Objekt die Nutzung der vorhandenen Fernwärme mit einem Primärenergiefaktor von 0,568 als adäquate Lösung.
Die Planung sieht eine Aufstockung des sechsten Obergeschosses, vor. Der Baukörper ist damit im urbanen Raum präsenter und wird der Funktion als umleitendes Element gerecht. Energetisch gesehen bietet die Kompaktheit ebenfalls weitere Vorteile.
Das Lüftungskonzept für das Gebäude resultiert aus den neu optimierten Bürogrundrissen und der Vorgabe eine möglichst effiziente Wärmerückgewinnung zu gewährleisten. Im Westrakt funktioniert die Lüftung dezentral über fassadenintegrierte Geräte während der Osttrakt Zu- und Ablufträume unterscheidet und diese zentral als System anbindet.
Die Hauptkriterien für die Entscheidung zu einer Doppelfassae sind der Schallschutz für die Nordfassade und der Sonnen- und Wärmeschutz für die Südfassade. Der Fassadenentwurf für den Westtrakt kombiniert konstruktiven Sonnenschutz mit der zweiten Fassadenhaut. Die sich drehende Kippbewegung der Fassadenbänder resultiert aus den Anforderungen der unterschiedlich orientierten Räume. Die Südfassade bietet baulichen Sonnenschutz durch das gesenkte opake Fassadenband. Der Winkel bietet eine optimale Verschattung. Im Norden ist dieses Element angehoben und in die entgegen gesetze Richtung geneigt um möglichst viel diffuses Licht eindringen zu lassen. Die Brüstung funktioniert als Schallabsorber und Sichtschutz zur Straße.