Mai / Juni 2014
Fachhochschule Köln
Thermalbad
ARCUS RHENUS

Fachhochschule Köln
Bachelor
18.02.2014
Prof. Paul Böhm & Prof. Carola Wiese
Freizeit- und Sportbauten
Sketchup, Vectorworks, Rhino, Photoshop, InDesign, Illustrator
Die Aufgabe der BaA-Thesis war die Planung eines Thermalbades. Der Ort für den Entwurf ist die der Stadt Bad Honnef vorgelagerte Insel Grafenwerth.
Die Insel Grafenwerth ist ein beliebtes Ausflugsziel im Mittelrheinta. Grafenwerth ist weitestgehend unbebaut und bietet eine spektakuläre Aussicht auf den historischen Rolandsbogen einerseits und den Drachenfels andererseits. Die Wahl des Standortes für das Bauwerk auf der gesamten Insel freigestellt. Es galt, den Genius loci des Ortes einzufangen und das Gebäude in den Raum der Insel einzufügen.
Bei meinem Entwurf handelt es sich vorrangig um mehr als um die Schaffung eines Thermalbades. Der Plan eine generelle Aufwertung der Insel vor. Das Thermalbad an sich soll nicht nur seinen Gästen dienen, sondern allen Besuchern und Passierenden des Rheinstromes ein Geschenk sein.
Die bisherige defizitäre Bebauung der Insel bietet nur wenigen Nutzergruppen Raum. Tennisvereinsmitglieder und Biergartengänger beanspruchen die Insel Grafenwerth für sich und behindern somit eine sinnvolle öffentliche Nutzung der Insel für breitere Kreis der Bevölkerung.
Aus diesen Missständen entwickelt sich mein Entwurf, um Grafenwerth aufzuwerten, um den Menschen vor Ort etwas Neues zu geben und Bad Honnef mitsamt seiner Insel nachhaltig zu gute zu kommen.
An der Südspitze der Insel, an der Schnittstelle von Rhein und Altarm auf einem schmalen Stück Land, einer Buhne, einem Punkt, an welchem die Situation des Raumes Insel klar wie sonst nirgendwo erscheint, erhebt sich eine monumentale Skulptur.
Ein Solitär, ein Tor, eine Geste der Begrüßung. Korrespondierend mit dem Rolandsbogen, hinweisend auf den Drachenfels, bildet die Therme eine Pforte von Rheinland-Pfalz zu Nordrhein-Westfalen.
Außer und innerhalb des Bogens ist das Bad frei zugänglich, für Jedermann. Eine Landmarke, welche bewusst den Süden der Insel stärkt und besonders bei Hochwasser mit den Fluten des Rheins spielt.
Der Nutzer verlässt die schnelllebige Außenwelt, betritt die Insel, kehrt ein, genießt die Natur, findet einen Abschluss, passiert, erlebt, erklimmt das Plateau und betritt die Skulptur. Der gestresste, getriebene Mensch entkleidet sich und im Ausgleich zur Nacktheit bildet das Betonmassiv eine schützende Hülle.
Der fensterlose, introvertierte Bau wird lediglich durch zwei kristalline asymmetrische Gebilde von oben natürlich belichtet. Es geht hier in erster Linie nicht um eine perfekte Ausleuchtung als viel mehr um die Wahrnehmung der grottenhaften, höhlenartigen Umgebung Der Verzicht, die traumhafte Landschaft zu zeigen lässt den Menschen Raum, in sich zu kehren. Nichts soll ihn ablenken, er soll in sich versinken und seinem Körper eine Wohltat tun. Loslassen kann er, der Mensch, aufs Denken verzichten, sich auflösen, sich der Kubatur unterwerfen und durch die von heiß nach kalt gestaltete Badreihenfolge führen lassen. Erst gegen Ende der Thermalgänge nähert sich der Besucher dem Licht.