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2, 2009

Universität Stuttgart

Sukzession - Anpassung von Architektur an die sich rasant verändernde Braunkohletagebaulandschaft

von Thomas Müller

Hochschule:

Universität Stuttgart

Präsentation:

11.02.09

Lehrstuhl:

Prof. S. Georgiadis, Prof. Dr. M. Müller, Prof. E. Schmutz, Prof. T. Wallisser, Prof. A. Zinsmeister

Rubrik:

Experimentelle Entwürfe

Software:

Ich erarbeitete das Projekt mit zahlreichen Modellen (Gips, Polyesterharz, Graupappe, Holz, Glas, Matall), Zeichnungen (Handzeichnungen, Computerzeichnungen), Bildern, Collagen (Photoshop), 3D-Modellen (Rhino).

Noch etwa 40 Jahre wird im Tagebau Welzow-Süd Braunkohle gefördert. In dieser Zeit soll die einzigartige Zwischenlandschaft genutzt werden. Gesucht sind Objekte, in denen die Wanderer Schutz und Geborgenheit finden.
Die zeitlich unterschiedlichen Prozesse: der wandernde Tagebau (1 Meter pro Tag) einerseits, die Sukzession der Landschaft über mehrere Jahre hinweg andererseits, machen es erforderlich, die Architekturen flexibel zu gestalten. Sie müssen mit dem Tagebau „mitgehen“ können. Eine Möglichkeit soll gefunden werden, die Architektur an diese Bewegungen anzupassen.
Als erstes werden die verschiedenen Stadien und Gebiete im Tagebau untersucht: Renaturierung, F 60-Sand, Absetzer-Sand, Grube und Südrandschlauch. Es handelt sich hierbei um fünf Landschaften, mit
jeweils unterschiedlicher Topographie. In jede dieser unterschiedlichen Landschaften wird eine Station implantiert. Diese werden der Topographie vor Ort angepasst.
Der Maßstabslosigkeit und der sich bewegenden Tagebaulandschaft werden leicht lesbare Architekturen entgegengesetzt. Sie sind Vergleichsobjekte, die einen menschlichen Maßstab in die Weite der Tagebaulandschaft bringen und diese dadurch messbar/erfahrbar machen.
Die 5 Stationen strukturieren die Weite. Sie bieten Orientierung. Zwischen ihnen spannen sich die Wanderwege.
Die Stationen werden nicht alle auf einmal gebaut, sondern erst im Laufe der Zeit. Manche wechseln ihren Ort, manche verändern ihre Gestalt, manche werden nach einiger Zeit zu etwas Anderem. Die sich
verändernde Landschaft gibt den Takt vor.
Es ist eine Kurzgeschichte für einen Zeitraum von 30 Jahren.