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Juli / August 2011

Technische Universität Darmstadt

Süden op Jück - Kölner Süden 2030

op Jück, kölsch: auf Achse, unterwegs sein. auch: ausgehen, um sich zu amüsieren

von Catherina Schuster, Leonie Plänkers

Hochschule:

Technische Universität Darmstadt

Präsentation:

11.02.2011

Lehrstuhl:

Entwerfen und Siedlungsentwicklung / Prof. Gasser

Rubrik:

Städtebau

Software:

Arbeitsweise / eingesetzte Software: Stadtpläne, Luftbilder, Katasterpläne, Fotos, Internet, Bücher Skizzenrolle, Modelle Sketchup, AutoCAD, Adobe Illustrator, InDesign, Photoshop

Rund 85 Hektar südlich der Kölner Innenstadt sollten eine Vision für das Jahr 2030 erhalten. Was geschieht im Anschluss an den inneren Grüngürtel nach Aufgabe des dort angesiedelten Großmarktareals? Wo finden Partygänger in Köln zukünftig Raum, ohne die Lebensqualität der Anwohner einzuschränken? Wie integriert sich eine stark befahrene Gleistrasse in den dichten städtischen Kontext?
Der Entwurf beantwortet diese Fragen mit hoher Dichte und Nutzungsmischung, einem klaren Verständnis urbaner Grünräume und zukunftsgerichteter Mobilität.
Er gliedert sich in vier Bereiche:

// Der Grüne Fluss, die Weiterführung des historischen Grüngürtels.
Definierte Uferkanten und interessante Blickbezüge charaktersieren den neuen Park, dessen Nutzung durch die umgebenden Gebiete bestimmt wird. Durch die abschirmende Bebauungsschicht entlang der Gleise entsteht Grün als positiver Freiraum und nicht als Pufferzone zweifelhafter Qualität.

// Die Kraftschiene. Vielfältige Funktionen und hybride Gebäudetypologien aktivieren das Mobilitätsrückgrat. Mit dem Bahnhof Bonntor als neuem multimodalen Verkehrsknoten wird es zur Zone höchster Erreichbarkeit. Dem Gleislärm begegnet die Bebauung mit einem starken Rücken, in dem sich hauptsächlich öffentliche und gewerbliche Nutzungen ansiedeln.
Es ergibt sich ein attraktiver urbaner Raum, in dem die Fachhochschule Synergien mit dem öffentlichen Leben teilt. Hier bietet sich Gelegenheit zur Ansiedelung einer Ausgehmeile, die nicht in Konflikt mit angrenzenden Nutzungen tritt. In der neuen Skyline am Grünen Fluss werden Eingangssituationen durch ausgewählte Hochpunktakzente markiert.

// Das Marktveedel ist ein durchmischtes Wohnquartier mit identitätsbildendem Quartiersherz rund um die Großmarkthalle. Es ist autofrei und mit vielfältiger Infrastruktur versorgt. Durchlässige Blockrandbebauungen ermöglichen differenzierte öffentliche Räume, bieten unterschiedlichen Wohn- und Arbeitsformen Platz und können auf zukünftige Prozesse der Stadtgestaltung reagieren.

// Das Zweiufereck zwischen Rhein und grünem Fluss, markiert seine promimente Lage mit einem Forum für Zukunftstechnologien als Leuchtturmprojekt. Ein Gebäudeensemble für Forschung und Entwicklung ergänzt die Museumsnutzung. Zudem vermittelt ein der Fachhochschule zugehöriges Studentenwohnheim seinerseits zwischen Wohnen und Forschen.

Mobilität
Ein für das Jahr 2030 adäquates Verständnis urbaner Mobilität umfasst die Verlagerung von individuellem motorisierten Vekehr hin zu öffentlichem und emissionsfreiem Personenverkehr. So erlaubt eine RadRapid-Route entlang der Gleise eine neue Form innerstädtischen Fahrradtransits. Das Planungsgebiet ist außerdem autofrei angelegt und erlaubt lediglich die Nutzung platzsparender Elektromobile, sogenannter CityCars. Integrierte Sharing-Konzepte, ein verdichtetes Netz öffentlichen Verkehrs sowie eine adäquate Versorgungsstruktur in Wohnortnähe tragen diesem Konzept Rechnung.