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Mai / Juni 2012

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

stadt-land-fluss

Kultur- und Grünachse Schlossplatz Dessau

von André Parniske

Hochschule:

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

Präsentation:

07.02.2012

Lehrstuhl:

Prof. Dipl.Ing. A.Löffler / Prof. Dipl.-Ing. I. A. Wolf

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Modelle Rhino / V-Ray ArchiCAD Photoshop Illustrator InDesign

Die reiche Geschichte der Stadt Dessau und der Region Anhalt soll zukünftig stärker in den Mittelpunkt der touristischen Entwicklung gerückt werden. Durch starke Schrumpfung und politische Fehlentscheidungen ist die Stadt Dessau in den letzten 20 Jahren mehr und mehr in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht. Der Stadt, in der das Dessau-Wörlitzer Gartenreich und das Bauhaus zu „kulturellen Leuchttürmen“ zählen und von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurden, fehlt ein starkes, positives Image. Dessau-Roßlau braucht daher dringend die Vision eines Kulturviertels in der von Zerstörung und Wiederaufbau gekennzeichneten Innenstadt von Dessau. Das Areal um den Schlossplatz in Dessau bietet ideale Voraussetzungen für die Umsetzung eines zentralen Besucher- und Sammlungszentrums für die Stadt und die Region Anhalt. Sachsen-Anhalt ist ohne Frage ein Kernland deutscher Geschichte: Doch gerade die Bedeutung von Anhalt für die deutsche und europäische Kulturgeschichte, sowie die Leistungen und Impulse, die von hier ausgingen und zum Teil bis heute nachwirken, sind heute auf Grund mangelnder Vermarktung noch viel zu wenig in der Öffentlichkeit bekannt.

Die umfangreichen Sammlungsbestände der Dessauer Museen und der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz sollen in einem zentralen Depotgebäude zusammengeführt werden. Teilbereiche des Depots sollen für die Besucher zugänglich bzw. einsehbar sein. Zusätzlich soll eine zentrale Besucherinformation für die touristische Entwicklung der Region Anhalt etabliert werden und das Interesse an dem ehemals so bedeutenden Land geweckt werden.

Als Entwicklungsmotor soll dabei das Dessau-Wörlitzer Gartenreich dienen, das als „kultureller Leuchtturm“ national und international weit über Anhalt hinaus ausstrahlt. Der Neubau des Zentrums soll neben dem Sammeln und Bewahren von Kulturgütern auch als Hybrid und Vermittler zwischen Stadt und Landschaft verstanden werden, das Besuchern und Bürgern der Stadt jederzeit zugänglich ist. Das klassisches Museum - das in der Regel gemeinnützig und der Öffentlichkeit zugänglich ist - beschafft, bewahrt, erforscht die materielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt, macht diese bekannt und stellt sie aus (Definition nach ICOM). Ein (Museums-)Depot bewahrt bzw. deponiert alle nicht ausgestellten Exponate und ist in der Regel nicht der Öffentlichkeit zugänglich. Immer häufiger jedoch werden diese Depots der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dabei kann ein Depot schlicht zu bestimmten Zeiten und unter Aufsicht geöffnet werden, oder das Aufbewahren selbst wird zur Inszenierung. Im Entwurf für das neue Depotgebäude in Dessau ist vorgesehen, dass die öffentlich zugänglichen Depoträume mit gläsernen Vitrinen bestückt werden - eine Ausstellung mit Depotcharakter ist das Ziel.