Januar / Februar 2011
Westsächsische Hochschule Zwickau
sporthalle tolkewitz
dresden

Westsächsische Hochschule Zwickau
08. juli 2010
prof. frank schüler | prof. dorothea becker
Bildungsbauten
analyse | konzept | varianten | ausarbeitung vectorworks | cinema4d | photoshop | indesign
die umgebung des ersatzneubaus im dresdener ortsteil tolkewitz ist durch eine heterogene vorstadtähnliche schul- und wohnbebauung sowie einer gewächshausanlage im nordosten geprägt. das planungsgebiet liegt an der hausdorfer strasse und befindet sich direkt neben der freien evangelischen schule dresden. die niedrige dichte der gebäudestruktur lässt viel raum für grünfreiflächen und baumbestand.
der entwurf basiert auf einer einfachen quadratischen grundform mit etwa 45m kantenlänge. die halle ist ungefähr 10m hoch, wovon 4m ins erdreich eingegraben sind. das volumen erhält durch eine scheibenartige unterteilung einen skulpturalen charakter. die südwest- und nordostseite sind durch massive wandscheiben geprägt und die übrigen seiten sowie das dach durch stützen- bzw. trägerreihen. somit entsteht ein spannungsvoller kontrast zwischen den gegenüberliegenden seiten. einzige unterbrechung ist eine blaue trichterförmige einstülpung, die den besucher- bzw. sportlereingang markiert. im inneren der zweifeldhalle wird diese durch eine gleichfarbige funktionswand fortgeführt. das trägerraster des daches ist durch die farbliche gestaltung dieser wand wieder ablesbar. alle innenräume ordnen sich dieser einteilung unter. die funktionsbereiche sind klar voneinander getrennt in zwei ebenen angeordnet. im untergeschoss befindet sich der sportlerbereich. es gibt jeweils zwei separate umkleide- bzw. sanitarräume für damen, herren und lehrer. das spielfeld liegt an der nordwestseite des gebäudes und ist in zwei unabhängige bereiche teilbar. geräteräume und regie sind direkt zur spielfläche ausgerichtet. der zuschauerbereich ist im erdgeschoss gelegen. die tribüne bietet platz für etwa 150 besucher. in dieser etage befindet sich außerdem eine kasse, eine garderobe und eine imbissausgabe sowie ein vereins- und ein presseraum. ein aufzug gewährleistet die barrierefreiheit und ermöglicht somit auch behindertensport.
das material für die außenhaut ist glas und architekturbeton. die doppelschalige glasfassade besteht aus einer vor den trägern liegenden dreifachisolierverglasung und im inneren aus einer mattierten verglasung, die zwischen den trägern angebracht ist. diese filtert einfallendes licht und sorgt für eine ideale gleichmäßige ausleuchtung der halle. die doppelglasfassade fungiert als wärmespeicher im winter und verhindert in den sommermonaten eine übermäßige erwärmung, da die wärme seitlich abgeführt werden kann. die geschlossenen seiten bestehen aus ortbeton. auch im gebäudeinneren bleiben die betonwände weitestgehend sichtbar, nur im sportbereich gewährleisten druckgefederte blaue mdf-platten den prallschutz und übernehmen durch eine dahinterliegende akustikdämmung zusätzlich noch eine schallschutzfunktion. die streng funktionale gliederung des körpers spiegelt sich also in der stark reduzierten materialwahl wieder, die bewusst einen kontrast zwischen leichtigkeit der glashülle und massivität der betonkonstruktion bildet.