1, 2009
Fachhochschule Aachen
Spiel auf Zeit

Fachhochschule Aachen
26.06.2008
Prof. ir. van Bunningen
Kulturbauten
Die Stadt Köln plant den Neubau ihres Schauspielhauses. Für den Zeitraum der Realisierung wird eine alternative Spielfläche benötigt.
Formfindung:
Der optisch und technisch provisorische Bau bedingt eine Inszenierung, die sich ganz auf die Stimmen und Bewegungen der Schauspieler reduziert. Dies führt dazu die Formfindung ebenfalls auf diese zwei Aspekte zu konzentrieren.
Stimme:
Die Aufnahme von Stimmübungen, mit einem Media-Player in einer Streifenvisualisierung abgespielt, ergab die Grundfläche des Gebäudes. Die Darstellung des Nachhalls in dieser Visualisierung ermöglichte es die zuvor generierten 2D Linien in die Höhe zu „stoßen“ und somit eine 3D Wellenform zu erzeugen.
Bewegung:
Die Bewegungen der Schauspieler werden während der Vorstellung aufgenommen und über große Flutlichtspots auf der dem Rhein zugewandten Fassade abgespielt.
Gebäude:
Der Baukörper besteht aus elf Wellen, die sich bis zu 24m in die Höhe türmen. Die dünne Dachhaut lässt ein Zelt-Feeling entstehen, welches, zusammen mit der wieder verwendbaren Konstruktion, die zeitliche Begrenzung des Baus verdeutlicht. Inmitten dieser Hülle steht die Theaterbox, die eine für die Aufführung notwendige Distanz zur Außenwelt schafft. Die Nebenräume sind in Hochseecontainern untergebracht. Die dadurch entstehenden Freiflächen können zu verschiedenen Anlässen genutzt werden.
Ort:
Als Ort ist die ehemalige Deutzer Werft optimal, diese innerstädtische Freifläche bietet durch gute Erreichbarkeit und prominente Lage alle Möglichkeiten das „Spiel auf Zeit“ zum Architektur-Erlebnis werden zu lassen.
Zielgruppe:
Die Zielgruppe besteht aus den Stammgästen der Kölner Bühnen und neuen Besuchern, die durch spektakuläre Architektur und die zeitliche Begrenzung des Baus auf das Theater aufmerksam werden.
Materialien:
Das „Spiel auf Zeit“ wird überwiegend aus wieder verwendbaren oder ausleihbaren Materialien gebaut. Die Konstruktion besteht aus Elementen aus dem Kran-, Bühnen- und Gerüstbau. Die Theaterbox wird aus Beton-Lego-Steinen gemauert. Nahezu alle Elemente können am Ende der Spielzeit neuen Bestimmungen zukommen.