Platz 2
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Mai / Juni 2014

Technische Universität Berlin

Spektrum Spandau

Kultur als Chance

von fabian pfitzinger, lasla fraunberg

Hochschule:

Technische Universität Berlin

Abschluss:

Master

Präsentation:

28.04.2014

Lehrstuhl:

Entwerfen & Baukonstruktion / Prof. Pasel

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

ArchiCad, Rhino, AdobeCreativeSuite

Im Jahr 2014 wohnt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in urbanen Räumen, im Jahre 2050 werden es voraussichtlich mehr als zwei Drittel sein. Die anhaltende Sogwirkung moderner Metropolen schafft an deren Rändern soziale Brennpunkte. Die zunehmende soziale Segregation der Bevölkerung in attraktive Innenstädte und oftmals eher trostlose Randbezirke wird zum Phänomen, das unter dem Schlagwort „Gentrifizierung“ in Berlin eine Debatte entfacht hat. Die Randlagen großer Metropolregionen werden zum Schmelztiegel von Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, Armut und sozialer Ausgrenzung. Geringere Bildungschancen, ein schlechterer Zugang zum Arbeitsmarkt sowie ein niedriges Angebot an kulturellen und sozialen Einrichtungen sind hierbei charakteristisch.In Berlin sind es vor allem Randbezirke wie Spandau oder Marzahn, die unter dieser Entwicklung zu leiden haben. Um den allgemeinen Abwärtstrend zu stoppen, wurden diese peripheren Gebiete zu Schwerpunkten der Stadtentwicklung Berlins. Stadtentwicklungsprojekte wurden angeschoben, um die sozialräumliche und städtebauliche Entwicklung zu verbessern und den Bewohnern der benachteiligten Gebiete bessere Zukunftschancen zu ermöglichen. In einer multizentralen Stadt wie Berlin gilt es ausserdem, den individuellen Charakter der Quartiere zu fördern und zu stärken, denn diese Vielfalt macht Berlin so attraktiv und lebenswert. Dabei muss nicht zuletzt das Miteinander von Einheimischen und Migranten, Jungen und Alten und Einkommensstarken wie -schwachen organisiert, und eben diese Vielfalt als Chance verstanden werden.

Kultur als Chance. Ein neues Kulturzentrum für Spandau fungiert als Katalysator einer bezirksumfassenden Trendwende und gibt Spandau einen wichtigen Impuls für die Zukunft. Die Entwicklung des Areals am Falkenseer Platz führt zur Überwindung der städtebaulichen Barrieren und zu einer besseren Vernetzung der anliegenden Quartiere mit der Altstadt. Das Kulturzentrums schaffte eine neue Urbanität am Rand der Altstadt und richtet als prägnanter Stadtbaustein das Koordiantensystem Spandaus neu aus. Dabei wird durch eine einladende Geste die Hemmschwelle zur Nutzung gesenkt und das Interesse der Anwohner geweckt. An die umliegenden Quartiere und an gesamt Spandau wird ein facettenreiches kulturell-gesellschaftliches Angebot gemacht. Das neue Kulturzentrum nimmt dabei umfangreiche Programme vielfältiger Funktionen wie Volkshochschule, Musikschule, Jugendakademie, Elternzentrum, pädagogische Werkstatt und öffentliche Mediathek auf und verknüpft diese miteinander. Die bauliche Typologie muss demnach nicht nur in der Lage sein, das sehr breit gefächerte Raumprogramm mit den unterschiedlichen Anforderungen und Raumgrößen vom Einzelarbeitsplatz bis zur Dreifachsporthalle zu ermöglichen, sondern muss dieses ebenfalls in einem einzigen Gebäude bündeln. So können Synergien erzeugt und die gewünschte identitätsstiftende Wirkung als eindeutig verorteter Orientierungspunkt für Spandau erzielt werden.