November / Dezember 2012
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Sozial-Utopische Artefakte
Eine puktuelle Nachverdichtung für Regensdorf

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
11.05.2012
Marc Angélil
Städtebau
In seiner Masterarbeit mit dem Titel 'Sozial-Utopische Artefakte' entwickelt Lukas Pauer einen städtebaulichen Ansatz, der sich vor dem Hintergrund zu erwartender Verdichtung und dem weiteren Anwachsen der bestehenden Siedlungsstrukturen der Peripherie mit existierenden Grossformen auseinandersetzt, die durch ihre Grosse und territoriale Relevanz hervorstechen. Die Grossformen werden einerseits in ihrer materiellen Präsenz und andererseits hinsichtlich der ihnen zugrundeliegenden sozialutopischen Konzepte untersucht und bearbeitet.
In der Durchgangsstrasse, dem Einkaufszentrum, dem Gefängnis und dem Landschaftsraum identifiziert Lukas Pauer Grossformen, die für den Ort und seine künftige Entwicklung prägend sind. Sinnvollerweise wird argumentiert, gerade hier mit planerischen Überlegungen anzusetzen. Durch die Anwendung einer Reihe von planerischen Transformation wird die Funktionsweise und soziale Bedeutung der Grossstrukturen aufgeladen und verändert: Durch eine Überbauung wird die Durchgangsstrasse zu einer städtischen Lobby; durch eine Aufstockung wird das Einkaufszentrum zu einem genossenschaftlichen und gemeinschaftlichen Zentrum; durch eine Erweiterung wird das Gefängnis mit weiteren städtischen Institutionen bereichert; durch eine kontrollierte Aufforstung wird Regensdorf in einen gemeindeübergreifenden städtischen regionalen Park eingebunden.
Bei der Bearbeitung der Landschaft weitet das Projekt den Bezugsrahmen folgerichtig von der Stadt Regensdorf auf das gesamte Furttal aus. lm Besonderen sei auf die vom Projekt entworfenen Waldverbindungen hingewiesen. Diese orientieren sich an der aus der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung generierten Parzellenstruktur und kombinieren die vor Ort existierenden Formen der ökonomisierten Landschaft zu einem grossmassstäblichen Park und dessen Ausgleichsregelungen. Auf diese Weise wird nicht nur das äussere und formale Erscheinungsbild modifiziert, sondern auch die städtebauliche und soziale Funktionsweise der Grossstrukturen.
(Auszüge aus der Diplombeurteilung)
Der Entwurf arbeitet über fünf Grossstrukturen mit den 'städtebaulichen Spielern' vor Ort. Dabei nimmt das Projekt keine rein formale Betrachtung der Landschaft vor, sondern entwickelt Modelle und Strategien für den Umgang mit der urbanisierten Landschaft des Furttals.
In Form von Collagen, Plänen, erklärenden Diagrammen, Lexikondefinitionen und modifizierten Regelwerken wird die Arbeit auf verschiedenen Ebenen erklärt und verständlich. Die doppelte Funktionsweise als hängendes Abgabelayout und als Buchpublikation lässt die theoretische Auseinandersetzung in der Ausstellung sichtbar werden.