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1, 2003

Technische Universität Berlin

Seensation Lausitz

von Amelie Bodammer, Nina Mehlitz

Hochschule:

Technische Universität Berlin

Präsentation:

Juni 2002

Lehrstuhl:

Fachgebiet für Städtebau und Entwerfen, Prof. Klaus Zillich

Rubrik:

Städtebau

Software:

Archi CAD 6.5 Illustrator 9.O Photoshop 6.0 3DStudioMax 4.0 FormZ Layout: Indesign 1.5

Mit dieser Arbeit soll der strukturschwachen Region Lausitz südlich von Berlin die Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie in Zukunft mit der sich neu strukturierenden Landschaft umgegangen werden kann. Es handelt sich hierbei um ein ehemaliges Braunkohleabbaugebiet, das seit der Wende und dem damit verbundenen Ende der Braunkohlleära auf der Suche nach neuen Perspektiven ist.
Aufbauend auf der Idee der Lausitzer Seenkette aus den sechziger Jahren kann in den kommenden zwei Jahrzehnten die Lausitz zu einem touristischen Naherholungsgebiet, sowie neuem Siedlungsstandort am, im, auf, unter oder über dem Wasser werden. Der zeitliche Aspekt und der entstehende Lebensraum Wasser stellen für uns den Entwurfsansatz dar.
In einer Zeit, in der sich die Landschaft in ihrer bizarren Formation zeigt, den Betrachter mit ihrer Maßstabslosigkeit beeindruckt, das Abbaugebiet als Industriebrache zurückbleibt und der Rand der Grube die Grenze der Begehbarkeit markiert, dort setzen wir ein. Eine heute beginnde Vision, die das Potential hat zukünftige Erinnerungen zu produzieren.

Unser theoretischer Ansatz ist es, Aufenthaltsqualitäten und neuen Lebensraum in der sich mit der Zeit verändernden Umgebung zu schaffen. Ein erster Eingriff „die Seemeile“ gestaltet den Landschaftsraum. Er reagiert auf die sich ändernden Gegebenheiten, thematisiert sie, passt sich an und bildet im letzten Stadium die Grundlage für ein Leben auf dem Wasser. Das Element der Seemeile macht in der ersten Phase die Landschaft erfahrbar. Die künstliche Struktur bettet sich wie ein Band in die Mondlandschaft und setzt einen Maßstab. Sie ist so beschaffen, dass sie gleichzeitig als Wegobjekt, Aufenthaltsfläche und Kunstobjekt fungiert. In der Zeit des Wasseranstiegs agiert die „Seemeile“ als Wasserindikator und Übergang. Die schwimmfähige Struktur löst sich in ihre Segmente auf und verweist auf die neu erlangte Mobilität durch das Wasser. Aus den Segmenten formiert sich im Laufe der Zeit die Infrastruktur für eine schwimmende Siedlung. Diese heranwachsende autarke Insel in mitten des entstehenden Ilse Sees kann zum dauerhaften Wohnort für Seefahrer und Entdecker in der Lausitz werden.
Wir reagieren mit der Diplomarbeit auf eine derzeit aktuelle Diskussion. Unsere Vision ist es, durch schwimmende Siedlungen ein den meisten Menschen noch unbekanntes Erleben von Freiheit und Ungebundenheit zu ermöglichen. Dadurch gewinnt die Region an Attraktivität und erhält die Chance durch eine neue Wohnform Siedler zu gewinnen.