September / Oktober 2012
Technische Universität Dortmund
Schluchtenbad
im Fürst-Pückler-Park Bad Muskau

Technische Universität Dortmund
22.03.2012
Prof. Wouter Suselbeek
Freizeit- und Sportbauten
Nemetschek Allplan Cinema 4D Adobe Photoshop Adobe Illustrator
Der Entwurf beschäftigt sich mit der Aufgabe, den ehemaligen Badepark des Fürst-Pückler-Parks in Bad Muskau wieder mit Leben zu füllen.
Die Bauaufgabe fordert einen besonderen Umgang mit der Natur und die Auseinandersetzung mit den Gestaltungsprinzipien Pücklers. Dazu zählen insbesondere das Inszenieren und die Nähe der Natur, wie auch die behutsame Eingliederung von Gebäuden in ihre Umgebung.
Entwurfsziel ist es unter Berücksichtigung dieser Grundgedanken das Gebäude so natürlich wie möglich in die Natur einzugliedern.
Ort – Schlucht
Der Schluchtengarten bildet mit seinen bewegten Formen den Rücken für das Thermalbad und bettet es in die Natur ein. Die Natur wird zum Bestandteil des Badebesuches und trägt zur Erholung bei. Durch die geschützte, zurückgezogene Lage am Waldrand, ist der Standort sehr ruhig, sodass ausschließlich die natürliche Geräuschkulisse den Badebesuch prägt. Dieser Gedanke steht nah im Zusammenhang mit dem Gedanken des erlebbaren Weges. Diese Grundgedanken werden weitergeführt – der Weg zum Gebäude und der Weg im Gebäude,stehen in einer festen Beziehung – Natur und Baukörper bedingen sich gegenseitig.
Idee – Schlucht
Das Gebäude ist aus 4 Körpern konzipiert, die sich in die Schlucht schmiegen und sich von dort ins Tal öffnen. Durch die aufgefächerte Anordnung der Baukörper bekommt der Badegast ein breites Spektrum an Blickwinkeln und einen guten Blick über den Badepark. Neben weitläufigen Ausblicken, die an höher gelegenen Punkten des Gebäudes einen Blick über die Neiße nach Polen bieten, hat der Badende die Möglichkeit sich in stille Räume zurückzuziehen. So liegen die kleinen Thermalbäder und der Saunabereich im Berg; desweiteren bietet ein Außenbereich im westlichen Teil die Möglichkeit, den eindrucksvollen Wald, als Beginn des angrenzenden Bergparks, zu erleben. Grundgedanke des Entwurfes ist das Schluchtenprinzip der Natur. Zwischen massiven Bergen entstehen lichte Schluchten. Zwischen massiven Gebäudeteilen entstehen lichte, verglaste Bereiche, die durch ihren Schluchtencharakter den Bezug zur Natur herstellen. Die lichten Räume liegen keilförmig zwischen den massiven Wänden aus rauem Gneis. Zum Berg hin verjüngen sich die Räume, hier sind Räume angeordnet die Ruhe bedürfen; zum Tal hin öffnen sich großzügige Aufenthaltsbereiche der Landschaft. Lediglich eine Glasscheibe trennt den Baderaum von der Natur.
Funktion – Schlucht
Das Gebäudekonzept basiert auf 3 Organisationsprinzipien:
1. Es gibt 4 Körper:
- bedienende Funktionen : Eingang, Umkleide, Restaurant, Wellness
- Thermalbad Innen: Bäder, Ruhe, Sauna
- Thermalbad Außen: Außenbäder, Ruhe Bereiche
- Trink- und Wandelhalle
2. Die 4 Körper werden in Haupt- und Nebenzonen gegliedert. Die Nebenzonen bilden die massiven Teile des Gebäudes und begrenzen die Inneren -Schluchten.
3. Die beiden Prinzipe werden von der Erschließungsachse überlagert, die die Körper zusammenzieht. Von dieser Achse aus schieben sich die Körper in den Berg und ins Tal.