März / April 2015
Bauhaus-Universität Weimar
Schloss Coswig
Reaktivierung einer Ruine

Bauhaus-Universität Weimar
Master
03.01.2015
Prof. Dipl.-Ing. José Mario Gutierrez Marquez
Kulturbauten
ArchiCAD, Adobe Suite, Rhino
Verortung
Coswig ist eine Stadt im Landkreis Wittenberg im Bundesland Sachsen-Anhalt. Die nächstgelegen größeren Orte sind Dessau-Roßlau und Lutherstadt Wittenberg, welche beide weniger als 20 km entfernt sind. Prägend für die Stadt ist einerseits die Lage an der Nordseite einer pittoresken Elbschleife, sowie ein markantes Rennaissanceschloss.
Hinführung
Das Schloss Coswig besteht aus einem 3000 qm großen Gebäude-Ensemble, nördlich der Elbe. Es war eines der vielen Adelssitze in Sachsen-Anhalt. Ab 1670 wurden die heutigen Schlossgebäude errichtet. Nach einer Nutzung als Militärlazarett und Kriegsgefangenenlager entschied man, das Schloss als Zuchthaus herzurichten. Ers in 1957 wurde die Strafanstalt Coswig geschlossen und das Gebäude bis 1998 als Staatsarchiv genutzt. Vor einigen Jahren wurde der Komplex verkauft. Ziel der jetzigen Eigentümerin ist es, in den Innenräumen, im Hof kulturelle Events zu veranstalten. International renomierte Künstler sollen zum Schloss eingeladen werden. Der heutige bauliche Zustand, sowie die programmatische Vorstellung der Eigentümerin sind Grundlage für die Bearbeitung der Masterthesis. Es galt räumliche Interventionen für unterschiedliche kulturelle Veranstaltungen zu entwickeln. Eine Neustrukturierung des Schlosses ist notwendig um Laufwege zu koordinieren und Barrierefreiheit zu gewährleisten. Unterschiedliche Dimensionen von Konzertsäalen sollen Veranstaltungen für Kammermusik als auch für größere Orchester gewährleisten.
Herangehensweise
Um den Blick auf die Elbe freizugeben ist die erste und prägnanteste Maßnahme den aus Gefängniszeiten überhöhten Südflügel zurück zu bauen, auf Platzniveau zu ebnen und somit den einstigen Schutzcharakter des Gefängnisses aufzugeben.
Ein Unterbauen des Platzes ist eine möglichst zurückhaltende Verortung eines Neubaus, der auch in den Wintermonaten für Veranstaltungen genutzt werden soll. Im kontrastierenden Verhältnis soll die Sommernutzung in die Landschaft verlegt werden um eine akkustische Ausdehnung zu Schaffen und somit die Elbaue zu bespielen. Ein übergreifendes Bindeglied für diese Staffelung ist eine Blicksituation, wleche es schafft Gesehenes aufzugreifen und sich immer wieder neu zu verorten. Um dem heterogenen Angebot an Konzersälen nachzukommen, wird das Schloss einer Teilaktivierung von Räumen mit unterschiedlichsten Qualitäten und Dimensionen unterzogen. Wie ein Roter Leitfaden windet sich der eingelassene Besucherpfad durch das Ensemble.