Juli / August 2011
Fachhochschule Potsdam
Schaufenster Potsdam
Offene architektonische Plattform des Wissens- und Informationstransfers sowie der Förderung kreativer Ressourcen

Fachhochschule Potsdam
31.03.2011
Prof. Manfred Ortner / Dipl.-Ing. Heike Hanada
Kulturbauten
Wissenschaft und Forschung dürfen nicht dazu benutzt werden, einem sehr kleinen Teil der Menschheit Wohlstand und immer größere Profite zu sichern, sondern sollten angesichts eines stetig zunehmenden Entwicklungsstandes eingesetzt werden, um soziale und ökologische Proleme zu lösen. Nicht profitorientiertes schnellstmögliches Wirtschaftswachstum sondern sinnvoller Einsatz für die Gesamtheit der Bevölkerung muss das Ziel sein.
Wissenschaft und Forschung müssen also in den Fokus des gesellschaftlichen Lebens gerückt werden und ein Bewußtsein geschaffen und vertieft werden für die Möglichkeiten, die Risiken und die Aufgaben, die die Zukunft mit sich bringen werden bzw. bringen können.
Das SCHAUFENSTER POTSDAM soll in der "Stadt der Wissenschaft" dazu einen Beitrag leisten. Es soll einerseits Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft vernetzen und andererseits den Potsdamer Hochschulen mit ihren ca. 26.000 Studenten und den wissenschaftlichen Einrichtungen und Instituten, in denen etwa 9.000 Menschen tätig sind (Hochschulen und Institute befinden sich fast vollständig an der Peripherie der Stadt) sowie den Bürgern der Stadt eine innerstädtische Plattform zur Präsentation und Kommunikation bieten. Es soll ein offenes und zugleich mit dem Stadtraum vernetztes Gebäude entstehen. Die Kombination verschiedener Nutzungen und die Unterschiedlichkeit der Nutzer des Hauses erzeugen dabei neue Zusammenhänge und fördern die wissenschaftlichen und kulturellen Grundlagen der Gesellschaft.
Die einzelnen Nutzer verschmelzen dabei in einer konzentrierten Ansammlung, bewahren jedoch ihre Individualität.
Zentral in der Mitte der Stadt an der wichtigsten Havelüberquerung (der Humboldtbrücke) gelegen, ist das SCHAUFENSTER das "Stadttor" zur Innenstadt und stärkt als sichtbares Zeichen die Wahrnehmung Potsdams als Stadt der Wissenschaft und Bildung.
Das SCHAUFENSTER setzt sich zusammen aus nutzungsneutralen Kuben [white cubes]. Der separate Kubus gleicht dem Haus in der Stadt. Durch die Stapelung wird auf einer minimalen Grundfläche eine verdichtete vertikale ''Stadt in der Stadt'' gebildet. Die einzelnen Ebenen des Gebäudes entsprechen den verschiedenen Quartieren einer Stadt. Man bewegt sich zwischen den einzelnen ''Häusern'' frei über ''Straßen'' und ''Stadtplätze''.
Die Variabilität sowie die Möglichkeit, sich stetig verändernder Nutzungskombinationen erzeugt dabei neue Zusammenhänge und lässt Spielraum für ''Hausbesitzer'' und Besucher der ''Stadt''.
Neben den Kuben, die explizit einer Hochschule bzw. einem Institut zugeordnet sind, befinden sich auf jeder Ebene offene Zonen. Diese stehen den jeweiligen Nutzern der umliegenden ''Häusern'' für Ausstellungen, Präsentationen oder sonstigen Veranstaltungen zur Verfügung. Desweiteren befinden sich Ausstellungs- und Veranstaltungsräume für externe Nutzer im Haus, ein Restaurant mit Blick auf die Havel, ein Bistro und eine Internet/Multimediazone sowie im Untergeschoß ein Auditorium für ca. 200 Personen.