Platz 8
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November / Dezember 2016

Technische Universität Dortmund

SCALALOGIE

Deutsches Treppenmuseum Regensburg

von Marius Schreilechner

Hochschule:

Technische Universität Dortmund

Abschluss:

Master

Präsentation:

22.03.2016

Lehrstuhl:

Prof. Ansgar und Benedikt Schulz

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Archicad, Cinema4d, Photoshop

Architektur ist ohne die Treppe kaum denkbar. Parallel zu ihrer rein funktionalen Bedeutung stellt sie eine der wesentlichen Ausdrucksmöglichkeiten architektonischer Gestaltung dar. Raum, Nutzung und Konstruktion haben in ihrer sich stets wandelnden und weiterentwickelnden Geschichte über den Globus verteilt unzählige Varianten entstehen lassen.

Dieses Wissen zusammenzutragen, hat sich Prof. Dr. Friedrich Mielke zur Lebensaufgabe gemacht. Die Sammlung, die hieraus entstanden ist, soll Grundlage und Gegenstand dieses Entwurfes für ein Deutsches Treppenmuseum sein.

Die Sammlung umfasst eine Fachbibliothek von etwa 500 Titeln, darunter neben den 20 Bänden der Buchreihe SCALALOGIE zehn weitere Werke Mielkes, ein Archiv mit 10.000 Dossiers, eine Diathek mit 35.000 Kleinbildaufnahmen, ungezählte Zeichnungen und Fotos von Treppen und Treppendetails, sowie eine große Modellsammlung. Betreut wird dieses Archiv momentan von der TU Regensburg.

Internationale Aufmerksamkeit erfuhr dieses Archiv nun schließlich durch die 14. Architekturbiennale in Venedig unter dem von Kurator Rem Koolhaas ausgelobten Motto Fundamentals/Elemente. Die Treppe als eines der 15 Elemente der Architektur. Ein Element welches der Planung eines Museums würdig ist.

Davon ausgehend ist der hier präsentierte Entwurf entstanden. Drei ineinander verzahnte Baukörper, welche sich parallel zur Wasserkante der Donau ausrichten. Passend zu der topografischen Beschaffenheit "treppen" sich die Baukörper nach einer inneren Hierarchie ab. Durch diese einfachen Mittel, sowie durch die Fassadengestaltung und Materialwahl, soll eine erste Assoziation mit dem Thema Treppe hervorgerufen werden. Im Erdgeschoss des Hauptriegels entlang der Seifensiedergasse befindet sich das Eingangsfoyer, der Museumsshop, die Garderobe und die Wechselausstellung mit Anbindung an den Veranstaltungsraum im Untergeschoss. In den oberen Geschossen des Haupt- und Nebenriegels ist die Dauerausstellung untergebracht. Großzügige Fensteröffnungen ermöglichen interessante Ausblicke Richtung Donau und Altstadt bzw. den Dom. Die Ausstellungsräume sind flexibel und können vom Tageslicht durch Schiebeelemente abgeschirmt werden. Museumsshop und Café sind direkt an das Foyer angebunden. Das Café enthält einen separaten Eingang und ist von den Öffnungszeiten des Museums unabhängig. Es besitzt den direkten Blick auf die Donau und bietet im Sommer die Möglichkeit auch im Freien zu bewirten. Von dem Besucherweg abgetrennt ist ebenso das angegliederte Institut im Nebenriegel. Die Büro- und Besprechungsräume sind auch hier in Richtung Donau orientiert. Das architektonische Herzstück dieses Entwurfs ist allerdings der Treppenraum mit der einläufigen Treppe. Durch das gezielte Lenken der Besucher über die Treppe und Ebenen, eröffnen sich immer wieder neue spannende Blickwinkel und Perspektiven. Neben den zahlreichen Exponaten versucht dieser Raum bei den Besuchern ein Bewusstsein für die Treppe zu entwickeln.