Platz 16
Nächstes Projekt 16/20  

November / Dezember 2015

Universität Stuttgart

¡Sagües!

Ein Kunstmuseum in San Sebastián

von Yaobin Yuan

Hochschule:

Universität Stuttgart

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

23.07.2015

Lehrstuhl:

Institut für öffentliche Bauten und Entwerfen

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Vectorworks, Sketch up, Rhino, Photoshop

Sagües lautet der Name dieses spektakulär am Meer gelegenen Ortes. Die prominente Lage bietet für den Museumsentwurf die Möglichkeit, sich auf unterschiedlichen Ebenen als öffentlicher Stadtbaustein zu verankern gleichzeitig noch einen entsprechend neuen Abschluss am östlichen Ende zu schaffen. Mit den „Windkämmen“ im Westen und dem Atelier „Chillida Leku“ im Süden der Stadt kann „Sagües“ im Osten von San Sebastian den Einblick in Leben und Werk des prominentesten Künstlers dieser Stadt vervollständigen.

Das Grundstück ist eingebettet in die kontrastreiche Landschaft zwischen den Sandstränden des Atlantiks und den hügeligen Ausläufern der Pyrenäen. Außergewöhnlich liegt alles so nah zu der Innenstadt, trotzdem bleibt noch in schönster Harmonie. Die Stadt San Sebastián hat sich so entwickelt, sodass eine klare zurückversetzt buchtförmige städtische Grenze zwischen Natur und menschlicher Kultur bildet.

Eine wichtige Herangehensweise beim Entwerfensprozess ist, wie das neudazukommende Museumsgebäude mit der Natur und der Stadt koexistieren sollte. Zwei Aspekte sind in Betracht gekommen. Erstens sollte die Topographie weitestgehend unberührt bleiben. Zweitens sollte ein Dialog zwischen dem Gebäude, der Landschaft und der Stadt geführt werden.

Der dynamische „Z“ förmige Baukörper wird durch der Verbindung der zwei riegelartigen Bauflügeln entstanden. Diese Interaktion sorgt für einen modernen und lebendigen urbanen Raum.

Der rechte Baukörper, der teilweise in den Berg eingeschnitten hat, nimmt die städtische Struktur auf und hat sie entlang des Radiuses verlängert. Um der ganze nicht als moderner Fremdkörper, sondern als Bestandteil seiner Umgebung zu wirken, wird der Bezug zum Thema Berg durch die Farbigkeit und Haptik des Sichtbetons aufgegriffen. Die karge Materialsprache geht mit der entmaterialisierten Felsenlandschaft einher, die dort naturgemäß vorzufinden ist. Durch den Einsatz von Beton in Kombination mit Glasfasermatten ermöglicht die große Spannweite im manchen Museumsbereich.

Der linke Baukörper liegt auf einer Landzunge, die parallel zu einer wichtigen Innenstadtachse aus dem Ufer zum Meer hinausragt, dadurch macht die ovalförmige Bucht deutlich ablesbar. Die Ausstellungsfläche erstreckt sich durch komplett vier Geschosse. Das sich im obersten Geschoss befindet, riesiges zum Meer hingerichteten Giebelfenster bietet eine grandiose Sicht und ziehen so symbolisch die Ruhe der freien Natur ins Museum, um gleichzeitig einen Blick nach innen zu ermöglichen. Die höchstgelegene Galerie verbindet den beiden Bauflügeln, bildet einen Höhepunkt in dieser Anordnung und gewährt beeindruckende Aussichten zurück auf die durch der Gebäudeform neuentstandene städtische Plätze und die Stadt von San Sebastián.