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Juli / August 2011

Hochschule für Technik Stuttgart

Reithalle Thyrnau

Reitanlage mit Halle und Ställen in der Nähe von Passau

von Michael Bertsch

Hochschule:

Hochschule für Technik Stuttgart

Präsentation:

4.7.2011

Lehrstuhl:

Prof. Benno Bauer / Prof. Gerd Gassmann

Rubrik:

Freizeit- und Sportbauten

Software:

ArchiCAD 14, Cinema 4D, Adobe Photoshop + Indesign

Lage


Thyrnau liegt auf den südlichen Ausläufern des bayrischen Waldes ganz in der Nähe zu Passau und der Österreichischen Grenze. Der kleine Ortsteil Wingersdorf befindet sich an einer Hanglage mit Ausblick auf das Donautal im Süden.
Auf einem 3,5 ha großen Grundstück soll eine Reitanlage mit Reithalle, Reitplatz und dazugehörigen Ställen für 18 Pferde entstehen.
Das Gelände fällt nach Südwesten hin um ungefähr 25 Meter. Im Nordosten schließt das Grundstück an die Verbindungsstraße zu den umliegenden Ortsteilen Thyrnaus an. Parallel zur nordwestlichen Seite des Grundstücks verläuft ein Feldweg zu einem Waldstück.

Organisation

Die Anlage besteht aus zwei Gebäudeteilen, die sich auf der mittleren Geländehöhe befinden, die Erschließung erfolgt über den Feldweg. Die Ställe sind in einer Reihe angeordnet und bilden das erste Gebäude, das sich nur nach Süd-Westen öffnet und auch nur hier aus dem Gelände heraus steht. Das abgegrabene Erdmaterial wird gegenüber den Ställen aufgeschüttet und bildet den Hof und das Eingangsniveau der Reithalle, die mit 60 Metern so lang wie die Stallanlage ist. Die Reitfläche befindet sich auf einem niedrigeren Niveau.
Parallel zur Halle ist der Reitplatz angelegt, ebenfalls auf einem niedrigeren Niveau, auch hier entsteht eine natürliche Tribüne. Südlich davon entsteht eine größere Weidefläche.
In einer Achse mit den Ställen befinden sich das Futterlager und die Traktorstellplätze. Direkt daneben kann der Mist abseits des Geschehens und dennoch zentral deponiert werden. Nördlich dieser Gebäudeteile entsteht weiteres Weideland.

Tragwerk

Die 20 auf 60 Meter große Halle und die längsseitige Tribüne wird von 11 unabhängigen Feldern mit je zwei Trägern überspannt. Durch die geneigten Stützen reduziert sich die Spannweite von 28 auf 24 Meter.
Ursprünglich war angestrebt einen Rahmen aus Brettschichtholzträgern und Stützen herzustellen. Um den Rahmen als optisch homogenes Gebilde erscheinen zu lassen sollte dieser über eine Keilzinkung vorgefertigt werden. Für einen leichteren Transport wird der Rahmen jedoch als Halbrahmen hergestellt und auf der Baustelle auf der einen Seite eingespannt und auf der anderen Seite lediglich auf eine Pendelstütze gelegt. Die Verbindung erfolgt hier über eine Verschraubung mit Schlitzblech. Die Pendelstütze wird gelenkig ebenfalls mit einem Schlitzblech und Verschraubung mit dem Sockel verbunden.
Das Achmaß innerhalb eines einzelnen Feldes beträgt 5,40 m. Bei einer Stützenbreite von 20 cm ergibt sich ein Achsmaß für das Gesamtsystem von 5,60 m.
Die Nebenträger liegen zwischen den Hauptträgern im Achsmaß von 1,25 m und werden oberseitig mit OSB Platten beplankt. So wirken die geschlossenen Dachflächen und Wände als Scheiben und steifen das Gebäude in Längsrichtung aus.