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Mai / Juni 2015

Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

re-beirut.net

Strategien zur Unterstützung urbaner Flüchtlinge weltweit, Beispiel Beirut

von Felix Steinhoff, Hans Henrik Fricke

Hochschule:

Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

01.07.2014

Lehrstuhl:

Prof. Mark Blaschitz / Prof. Nicolas Fritz

Rubrik:

Theoretische Themen

Software:

Adobe Illustrator/Photoshop/Indesign, Rhino

10.5 Millionen - so viele Flüchtlinge zählt die UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) weltweit, Tendenz steigend. Denkt man an Flüchtlinge, hat man vor allem die Zelte eines Flüchtlingslagers vor Augen. Allerdings leben gerade mal ein Drittel aller Flüchtlinge in Lagern. Zwei Drittel leben in Städten.

In Beirut wurden wir mit der Situation urbaner Flüchtlinge konfrontiert. Viele Syrer fliehen vor dem Bürgerkrieg in die libanesische Hauptstadt. Die prekäre Situation der syrischen Flüchtlinge hat uns dazu bewogen, das Thema „urbane Flüchtlinge“ genauer unter die Lupe zu nehmen.

Über die Situation syrischer Flüchtlinge in Beirut und im Allgemeinen über urbane Flüchtlinge gibt es viele Informationen. Wir haben all die Informationen gesammelt, analysiert und schließlich übersetzt in architektonische Vorschläge. Was aber hilft es den syrischen Flüchtlingen vor Ort, wenn sich zwei Studenten in Deutschland Gedanken über deren Situation machen? Nicht wirklich viel, oder?

Und genau aus diesem Grund haben wir re-beirut.net installiert, eine Internet Plattform, die kreative Köpfe zusammenbringt und einen Raum bietet, das Thema „urbane Flüchtlinge“ zu diskutieren um Lösungsvorschläge zu kreieren.

Unsere Intention ist es, Informationen zu sammeln und Ideen zusammenzubringen, die versuchen eine Antwort zu geben auf die Frage, wie man mit der Situation urbaner Flüchtlinge umgehen kann. Nicht nur eine kleine Gruppe von „Experten“ liefert Vorschläge. Durch das Internet kann jeder, zu jeder Zeit an jedem Ort mitmachen. Unterschiedlichste Personen mit unterschiedlichen Interessen und Hintergründen können das Thema diskutieren und Ideen teilen.

Vier Kategorien haben wir als erweiterte Strategien erarbeitet: Sicherheit und Schutz für die Flüchtlinge. Darüber hinaus müssen auch kulturelle, physiologische und soziale Bedürfnisse gedeckt werden. Zu jeder Kategorie stellen wir eine konkrete Idee vor, die man vor Ort umsetzen könnte. So eine Sanitär Einheit, die an die im Stadtviertel vorgefundenen Hydranten angeschlossen werden kann und grundlegende Hygiene-Bedürfnisse abdeckt: Duschen, Toilette und sauberes Trinkwasser. Um den sozialen Bedürfnisse der Flüchtlinge entgegen zu kommen haben wir eine mobile Küche entworfen, die von syrischen Flüchtlingen betrieben werden könnte – nicht zuletzt, um bei einem einem Mahl die Menschen ihres Gastgeberlandes kennenzulernen.

re-beirut.net bietet neben der Vorstellung unserer Projekte die Möglichkeit zur Interaktion. Vorschläge können direkt hochgeladen und diskutiert werden. Weltweit haben Betroffene dann die Möglichkeit sich der Ideen zu bedienen und diese vor Ort umzusetzen. Somit stellt unsere Arbeit weniger etwas Abgeschlossenes, etwas Fertiges dar, als vielmehr die Initialzündung für einen Prozess, sich stetig weiterentwickelnd beginnend bei einer ersten Idee…

Vielen Dank an Filiz Bayazit für die tollen Illustrationen!