Mai / Juni 2016
Technische Universität Berlin
Nordseite Neuer Markt
Machbarkeitsstudie und konzeptioneller Entwurf für den Standort "Nordseite Neuer Markt" in Rostock

Technische Universität Berlin
Master
25.03.2015
LIA, Entwerfen und Gebäudekunde/ Prof.Finn Geipel; Planungs- und Bauökonomie,Immobilienwirtschaft/ Prof.Dr. Kristin
Städtebau
HINTERGRUND
Der „Neue Markt“ befindet sich im historischen Stadtkern Rostocks und bildet mit dem angrenzenden Rathaus und der Marienkirche den Mittelpunkt der Altstadt. Unverkennbar ist die fehlende nördliche Begrenzung des Platzes. Früher gab es hier eine dichte kleinteilige Bebauung, welche die Nordseite des Neuen Marktes schloss, doch diese ist im II. Weltkrieges völlig zerstört worden. Unter der DDR wurde die Fläche von den Trümmern geräumt, um die neu errichtete sozialistische Paradestraße „Lange Straßen“ mit den Marktplatz zu verbinden. Der Neue Markt wurde zu einem Ort für Massenkundgebungen. Auch nach der Wiedervereinigung, blieb das Gelände bis heute unbebaut. Die fehlende Nordkante des Marktes ist eine der letzten freien Flächen innerhalb der Stadtmauern.
KONZEPT
Mit Hilfe einer umfassenden Standort-und Marktanalyse wurden die Potenziale und Stärken sowie Risiken und Schwächen des Projektgebietes erarbeitet, wodurch das Projektgebiet zuverlässig eingeschätzt werden kann. Auf Grundlage der Ergebnisse wurde ein Konzept für das Gebiet entwickelt.
Das neue Gebäude fügt sich harmonisch in das städtebauliche Gefüge ein und schafft eine Brücke zwischen den verschiedenen Stadtstrukturen. Der Neuen Markt wird auf der nördlichen Seite eingerahmt, um ihn wieder als Platz erfahrbar zu machen.
Das Nutzungskonzept, bestehend aus einem neuen Standort der Stadtbibliothek und eine Erweiterung des kulturhistorischen Museums mit dem Schwerpunkt Stadtgeschichte, fügt sich hervorragend in das historische Ensemble aus Kirche, Rathaus und Giebelhäusern ein. Zusammen geben sie dem Ort eine neue Funktion als kulturellen Mittelpunkt der Stadt. Als neues kulturelles Zentrum bildet der Marktplatz ein Gegengewicht zum kommerziellen Zentrum im östlichen Bereich der Innenstadt und soll ein Anziehungspunkt für Einwohner und Touristen werden.
Neben der eigentlichen Aufgabe der Bibliothek und des Museums als ein Ort der Wissensvermittlung, soll darüber hinaus, in den Gebäuden und auf dem Marktplatz, ein Zentrum der Begegnung, des Austausches und der Kommunikation entstehen. Dies sind Funktionen, die der Markt schon im Mittelalter inne hatte, die ihm aber im Laufe der Zeit verloren gingen. Neue Einzelhandelsflächen sollen den kommerziellen Bereich der Innenstadt auf den Neuen Markt auswerten und neue Gastronomieflächen der Belebung des Marktplatzes dienen. Das neue Gebäude an der Nordseite schafft eine Aufwertung des Standortes und einen Ausgleich des Kulturmangels in Rostock.