2, 2008
Technische Universität Dortmund
Neubau des Museums der Weltkulturen in Frankfurt a. M.

Technische Universität Dortmund
Präsentation 11.03.08 / Benotung 12.03.08
Prof. Dipl.-Ing. Christoph Mäckler, Lehrstuhl Städtebau
Kulturbauten
Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes und der Alten Brücke folgte die Entwicklung des Entwurfs in Skizzen, Modellen und mit CAD. Die CAD Zeichnungen wurden mit Nemetschek Allplan erstellt. Die Renderings wurden mit Cinema 4D erzeugt und durch Photoshop nachbearbeitet.
Städtebauliche Situation
Die Alte Brücke in Frankfurt am Main ist eine der ältesten steinernen Brücken am Unterlauf des Mains, die etwa 900 Jahre die Lebensader der Stadt war und heute zumindest noch eine der wichtigsten innerstädtischen Verkehrsachsen bildet. Die Brücke wies im Mittelalter hochragende Brückentürme an beiden Enden auf sowie Brückenmühlen auf der Maininsel. Dieses Gebäudeensemble war sowohl in seiner Maßstäblichkeit als auch durch das Material unweigerlich miteinander verbunden und bildete einen markanten Punkt in Frankfurts Stadtsilhouette. Im Laufe der Zeit wurden diese Bauwerke zerstört und nicht wieder aufgebaut.nIm Zuge der Brückensanierung bietet sich nun die Möglichkeit, die Alte Brücke wieder zu einem wichtigen Bauwerk Frankfurts hervorzuheben.
Entwurfskonzept
Das zu bearbeitende Grundstück liegt annähernd auf der Mittelachse der Alten Brücke und nicht weit entfernt von der Stelle, an der der alte Frankfurter Brückenturm früher stand. Der Entwurf des Museumsgebäudes soll eine Anlehnung an diesen historischen Brückenturm sein. Das Gebäude bezieht sich sowohl durch seine Maßstäblichkeit als auch bdurch die Materialwahl auf die Alte Brücke. Bei der entfernteren städtebaulichen Analyse zieht sich das Museumsgebäude in der Mainuferansicht mit der Alten Brücke, dem Portikus und dem geplanten Brückenturm zu einem Gebäudeensemble zusammen. Bei der näheren städtebaulichen Analyse bezieht sich das Gebäude durch die strenge Aufnahme der vorhandenen Fluchten auf die bestehende Bebauung. Die Abtreppung des Museumsgebäudes verstärkt zum Einen die Wirkung eines Turmes in der Mainuferansicht, und zum Anderen verzahnt sich die Abtreppung mit der vorhandenen Bebauung des Hinterlandes.
Museumskonzept
Das Museum ist in einen öffentlichen und in einen halb-öffentlichen Bereich unterteilt. Der öffentliche Bereich umfasst Bibliothek, IKAT, Museumsshop und Cafe. Diese Bereiche sind an eine Durchwegung angeschlossen, die sich über den Eingang an den Fischergewölben, den Eingang an der Fahrgasse bis zum Foyer erstreckt. In den oberen Geschossen befindet sich die eigentliche Museumsausstellung. Der Besucher betritt bei der Reise in die fremden Kulturen einen Weg, der im Foyer beginnt und im Turm des Gebäudes mit der Aussicht über den Main seinen Abschluss findet.
Die Sammlungen der einzelnen Kontinente sind auf die Geschosse verteilt und gliedern sich in verschiedene Themenpunkte und Bereiche. Diese Bereiche fügen sich in die Grundrissstruktur des Gebäudes ein, welche aus geschlossenenKuben und den daraus entstehenden Zwischenräumen besteht. Der Besucher wird auf der einen Seite durch das Fließen der Räume geführt, kann aber selbst entscheiden, welche Bereiche er sich anschauen möchte. Die Zwischenräume mit Fenstern geben dem Besucher die Möglichkeit, gezielte Ausblicke auf die Stadt zu nehmen.
Als Fassadenmaterial wurden vorgehängte Naturstein-Plattenelemente aus rotem Mainsandstein gewählt, um die Zugehörigkeit zur Brücke zu verdeutlichen. Die Fenster sind mit hellem Naturstein umrahmt.