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November / Dezember 2011

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

Naturkatastrophen

Vorsorge- und Bildungszentrum Istanbul

von Florian Wessel

Hochschule:

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

Präsentation:

05.07.2011

Lehrstuhl:

Prof. Dipl.-Ing. Reg. Baum. Anthusa Löffler

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Autocad Rhino/V-Ray Photoshop Illustrator

Ort und Problematik


Istanbul ist ein Gebiet, welches stark durch ERDBEBEN und andere NATURKATASTROPHEN gefährdet ist. Die Stadt liegt direkt an der Nordanatolischen Verwerfung und Forscher gehen davon aus, dass die Gegend rund um Istanbul mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren von einem starken Beben erschüttert wird. Durch enormes, unkontrolliertes WACHSTUM und MANGELNDE TECHNIKEN zur Vorbeugung ist die Stadt weitgehend unvorbereitet, falls dieses Ereignis eintritt. Entgegen Ländern wie z.B. Japan wird die Problematik in der Türkei sehr unstrukturiert behandelt. In den Bauverordnungen ist eine GRUNDLEGENDE PRÄVENTION bis heute nicht erreicht und ein wirkliches BEWUSSTSEIN für das Thema ist nicht vorhanden. Die Firma ThyssenKrupp hat einen Wettbewerb für ein Naturkatastrophen Vorsorge- und Bildungszentrum ausgelobt, welches sich mit diesem Thema auseinandersetzen soll.

Der Entwurf


Das Naturkatastrophen Zentrum mit dem Schwerpunkt auf Erdbebenforschung- und Lehre soll zur Aufgabe haben, die Menschen in Istanbul für das Thema zu SENSIBILISIEREN und sie in Form eines SCIENCE CENTERS so nah wie möglich Einblicken lassen in die verschiedenen Bereiche der Naturkatastrophen-Prävention. Kern des Gebäudes ist ein ERDBEBENSIMULATOR, der mit einem 8x8 Meter großen Rütteltisch ausgestattet ist, auf dem Tragwerksteile oder auch ganze Häuser auf ihre Widerstandskraft gegen verschieden starke Erdbeben getestet werden können. In Form eines Rundganges um diesen zentralen Bereich werden die Besucher durch das Gebäude geleitet. Angegliedert daran befinden sich die weiteren Funktionen wie Ausstellung, Planetarium oder 4D Video Räume. Das Gebäude ist an dieser Stelle, direkt an der Küste des Marmarameeres verortet, um eine größtmögliche VERBINDUNG zu allen NATURELEMENTEN zu schaffen. Die zwei großen Rampen sind geneigt und laufen direkt in das Wasser, um zu symbolisieren, dass die Natur stärker ist als der Mensch und sich letztendlich alles wieder zurückerobert. Als Schutz vor der Kraft des Wassers schließt sich das Gebäude zur Meeresseite und öffnet sich zur Stadt hin. Durch die großen Glasfronten soll es ein TRANSPARENTER und OFFENER ANZIEHUNGSPUNKT für die Region sein. Dieses Prinzip setzt sich auch im Inneren fort. Großzügige Treppen und Rampen führen durch das Science Center und der Besucher bekommt direkten Einblick in die Experimentierbereiche der FORSCHUNG. Der Rundgang dient in weiterer Funktion als eine VERLÄNGERUNG der UFERPROMENADE durch das Gebäude hindurch und führt hinauf bis auf das begehbare Dach, welches ebenfalls die Blickbeziehung zum Erdbebensimulator herstellt, und endet in einer großzügigen außengelegenen Treppe. Durch die SKULPTURALE FORMENSPRACHE soll das Gebäude mit den verschiedenen geneigten Rampen als Teil der Landschaft gelesen werden und sich so in die Umgebung einbetten.