März / April 2014
Technische Universität Braunschweig
Museum der Naturgewalten I Juist

Technische Universität Braunschweig
Bachelor
12.02.2014
IAD | Prof. Volker Staab
Kulturbauten
Autodesk Autocad | Autodesk Maya | Rhino | Photoshop | InDesign
Die Ostfriesische Nordseeinsel Juist, welche in ihrer Geschichte von Sturmfluten geprägt war, die es aber auch geschafft hat mit diesen Naturgewalten umzugehen, gilt gerade auch deswegen als ein beliebtes Urlaubsziel. Die Touristen lieben die uneingeschränkte Natur und die Nähe zum Meer. Das Museum der Naturgewalten nimmt auf der einen Seite diesen Sinn für die Natur auf, soll auf der anderen Seite auch den Besuchern die Gefahren und Kräfte aufzeigen. Es bestehen seit jeher viele Zusammenspiele zwischen den Naturgewalten und den Besuchern und Bürgern der Insel. Alles wurde auf ein Überleben auf dieser Insel ausgelegt.
Das Gebäude soll als Landmark und neues Wahrzeichen für Juist die Besucher anlocken. Durch die exponierte Lage an der Spitze des Hafengeländes, ist es für ankommende Schiffe wie ein Leuchtturm ersichtlich. So gibt es auch die Möglichkeit, dass es von der Route der Fährverbindung zwischen Norderney, der Nachbarinsel von Juist und dem Festland erkennbar ist. Dies könnte einige weitere Tagesbesucher nach Juist locken.
Auch vom Fähranleger auf Juist ist das Museum erkennbar und die Besucher werden über den Deichwanderweg in das Gebäude geführt. Wanderer, die diesen entlang gehen, haben weiterhin die Möglichkeit bis zum Ende des neuen „Deichs“ zu spazieren.
Im Gebäude werden die Besucher direkt, nachdem sie ihre Tickets gekauft und bei Bedarf die Jacken an der Garderobe abgegeben haben, in die Ausstellung geführt. Diese beginnt mit einer Art höhenspezifischen Standortbestimmung, in dem die Besucher an einer großen Scheibe ablesen können, wie der derzeitige Wasserstand ist. Sie befinden sich auf Höhe des Wattenmeers. Im weiteren Verlauf beginnt der Teil der Ausstellung „Dynamik des Lebens“, in der die Besucher einen Eindruck über die Artenvielfalt und die Anpassung an die besonderen Gegebenheiten im Wattenmeer bekommen. Sie haben auch die Möglichkeit das Wattenmeer, sofern Ebbe ist, direkt zu betreten. Durch die Ausstellungsvitrinen werden sie weiter in den Bereich „Kräfte der Nordsee“ geführt.
Es beginnt eine sinnesverwirrende Reise unter das Wasser. So gehen die Besucher zwar sechs Stufen hinab, verlieren jedoch durch relative Dunkelheit und keinerlei Anhaltspunkte die Höhenwahrnehmung und finden sich am Ende dieses Ausstellungsteils in einem Raum, in dem die Kräfte der Nordsee durch eine mit Wasser gefüllte kugelförmige Decke, in der durch das über das Gebäude schwappende Wasser Wellen erzeugt werden, wieder.
Durch diese Welle werden sie gedanklich gereinigt und auch dem letzten Zweifler wird klar, wie gefährlich die Nordsee sein kann. Diese Reinigung ist Vorraussetzung für den nächsten Teil der Ausstellung, dem „Leben mit den Naturgewalten“. Der Besucher muss einen schier unendlich langen und fast quälenden Anstieg hinter sich bringen, während er die einzelnen Etappen der Inselgeschichte wahrnimmt. So verdeutlicht dieser Ausstellungsbereich die Zeit, welche die Bewohner von Juist benötigt haben um mit den Naturgewalten leben zu können. Am Ende dieses Wegs erhält der Besucher einen Blick auf Juist und eben dieses Leben mit den Naturgewalten.
Über eine Treppe gelangen die Besucher zum Bereich „Klima“. Hier erfährt er zuerst den Wind, indem er draußen auf Höhe des Wassers durch eine Art Tunnel geht. In Folge dessen erreichen sie über einen Kreuzungspunkt, an dem er die Arbeit der Klimaforscher beobachten kann, den Wetterraum, einem nach oben offenen Raum, in dem die Besucher das Wetter spüren sollen. Darauf folgt dann die eigentliche Ausstellung zum Thema Klima, in der sie sich immer weiter nach oben schlängeln, um dann in einen Aussichtsraum zu gelangen, in dem sie den totalen Überblick über das Wetter haben.
Nachdem Klimabereich werden die Besucher direkt in den Shop und darauf folgend in den Gastronomiebereich geleitet und somit schließt sich der Ausstellungsloop im Foyer. In dieser Ebene befinden sich auch der Seminarraum, der Bereich für die Klimaforscher, sowie Toiletten und weitere Nutzräume. Sowohl die Verwaltung, als auch die Sonderausstellung sind vom Wanderweg direkt zu erschließen.
Das gesamte Gebäude wird von einer freien Form umschlossen. Diese Form wurde durch den Ausstellungsloop mit den einzelnen Richtungen sowie Anforderungen an die Räume generiert und besteht aus einfachen polygonalen Flächen.