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September / Oktober 2012

Kunstuniversität Linz

Murarium - das Waldkrematorium

Neubau eines Krematoriums am Skogskyrkogården in Stockholm

von Martin Thysell

Hochschule:

Kunstuniversität Linz

Präsentation:

07.12.2011

Lehrstuhl:

O. Univ.-Prof. Mag. arch. Roland Gnaiger

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Recherche Analyse Skizze Arbeitsmodell Pläne/ Archi CAD Modell Layout/ Adobe InDesign Textbearbeitung/ MS Word Bildbearbeitung/ Adobe Photoshop

In Schweden besitzen die Menschen eine ganz besondere Beziehung zum Wald.

Vielleicht weil es so viel davon gibt. Vielleicht aber auch, weil die ganz eigene Athmosphäre des nordischen Waldes wie ein Spiel zischen Himmel und Erde und dem Kreislauf aus Leben und Tod anmutet.
 
Das neue Krematorium am Waldfriedhof in Stockholm interagiert mit dieser Waldlandschaft in einer sehr sensiblen Weise, um diese in den Focus der Aufmerksamkeit zu rücken und dabei ihre natürliche Ausstrahlung zu erhalten. Primäres Ziel des Projektes ist es ein Gebäude zu schaffen, das sich sowohl atmosphärisch, als auch funktional in den Bestand einfügt und dem Weltkulurerbestatus des Waldfriedhofs Rechnung trägt. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der internen Organisation und Funktionalität, insbesondere der Benutzung der Einrichtung durch Mitarbeiter.


Die wichtigsten Aspekte des Entwurfes sind die Trennung der Zugänge nach Benutzergruppen und der Auflösung des Bauvolumens in kleinere Funktionseinheiten.

Durch eine Aufteilung der Funktionsbereiche in kleinere Volumina wird dem überdimensionalen Eindruck eines einzelnen Baukörpers, entgegengewirkt. Das Versetzen der einzelnen Baukörper bewirkt einen leicht tanzenden Effekt sowohl im Grundriss, als auch in der Höhenentwicklung.

Der Bezug zur unmittelbar umgebenden Natur wird durch einen stufenweisen Übergang von Waldboden zu Innenraum hergestellt. Zu Gunsten einer einladenden Arbeitsumgebung sind die Arbeitsräume ebenerdig und somit barrierefrei angeordnet und bieten großzügige Öffungen in Richtung Innenhöfe, um so Licht, Luft und Natur spür- und erlebbar zu machen.

Da das Gebäude von außen Geschlossenheit und eine Art von Exklusivität vermitteln soll, sind die Zugänge als starke Schwelle ausgebildet. Durch unterschiedliche Höhenentwicklungen der einzelnen Höfe entsteht eine visuelle Differenzierung und gleichzeitig eine sanfte Einbettung in die umgebende Waldlandschaft.


Die Mauer
Um den geforderten Bedingungen gerecht zu werden, erhält das Gebäude einen, von außen betrachtet, introvertierten, fast verschlossenen Charakter. Da zu diesem Zweck auf Öffnungen jeglicher Art an den Außenseiten verzichtet wird, kommen unterschiedliche Hoftypen zum Einsatz um die nötige Innenraumqualität zu gewährleisten.

Raum im Raum
Belastet durch einen Arbeitsplatz mit einer wohl zumindest als bedrückend zu bezeichnender Tätigkeit, werden den Angestellten als Ausgleich leichte, lichtdurchflutete Räume geboten. In den meisten Vergleichsbeispielen liegen die Arbeitsräume für Angestellte entweder tatsächlich im Keller oder besitzen zumindest diese Raumwirkung. Durch Anordnung der Hauptaufenthaltsräume auf Erdgeschoßebene und großzügiger Öffnungen ausschließlich in das Innere der Höfe, entsteht eine direkte Verbindung zum Außenraum und doch gleichzeitig Schutz gegen Einblicke von außen.