September / Oktober 2016
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Monolith
Hochhaus Leipzig Goerdelerring

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Master
02.02.2016
Prof. Anthusa Löffler & Prof. Harald Stricker
Bürobauten
ArchiCAD, Cinema4D, Vray, Photoshop, InDesign
Das Hochhaus am Goerdelerring in Leipzig ist das letzte große freie Areal zur Komplettierung des Entwurfs der Ring-City von Hubert Ritter aus dem Jahr 1923. Diese Landmark bildet den Schlussstein des Baufeldes und formt einen weiteren markanten Höhenpunkt in der speziellen Leipziger Stadtsilhouette.
Das Gebäude rückt bewusst von den beiden Anschlussbebauungen ab und bildet eine Leipzig typische Passage und kleinere urbane Plätze. Die Wirkung als Solitär soll damit bestärkt werden. Die Integration und Öffnung des Pleißemühlgrabens in den Vorplatz des Gebäudes schafft Zugang zum Wasser und ermöglicht gleichzeitig eine große Tiefgarage. Eine Höhenstaffelung zwischen Sockel und Turmvolumen vermittelt optisch zwischen benachbarten Bestand und Neubau. Der Turm orientiert sich in Richtung Verkehrsknotenpunkt und erzeugt dabei einen Überstand zum Sockel.
Das Sockelgeschoss beinhaltet neben öffentlichen Nutzungen wie Gewerbe auch ein Restaurant im Atrium und dient als Verteiler und Treffpunkt im Gebäude. In den oberen Sockelgeschossen sind um das Atrium Büroeinheiten angeordnet, die die Möglichkeit zur flexiblen Ausbildung einer großen oder mehreren kleinen Einheiten mit seperaten Erschließungskernen gibt.
Im Turm sind verschiedene Größenvarianten von Wohneinheiten angeordnet, um ein durchmischtes Angebot von Wohnnutzung zu erreichen. Ein 1m hohes Technikgeschoss zwischen Sockel und Turm ermöglicht eine seperate Nutzungsausbildung in den jeweiligen Gebäudebereichen.
Um die klare monolithische Form des Turmkörpers zu erhalten wurden Loggien für die einzelnen Wohneinheiten vorgesehen. Die beiden letzten Geschosse sind als Beletage ausgebildet und mit einer Wellnessnutzung und großer Dachterrasse versehen. Die Grundrisse sind kompakt und ohne räumliche Versprünge und Versätze um ein klares Volumen zu erhalten.
Ein gleichmäßiges, über das gesamte Gebäude ausformuliertes Raster erzeugt eine monolithische und einheitliche Wirkung der Fassade von Sockel und Turm. Das Leipzig typische Material Sandstein als Natursteinvorhangfassade ergänzt dies. Das Gebäude wird optisch durch eine Aufdopplung des Rasters im Erd- und Dachgeschoss strukturiert. Im obersten Geschoss bietet ein „Fenster zur Stadt“ spektakuläre Ausblicke in die Innenstadt. An verschiedenen Stellen des Turmkörpers werden die Loggien der Wohneinheiten durch das Aufbrechen des Rasters nach außen hin sichtbar.
Das Konzept des Monolithes als eigenständiges Gebäude im Kontext der Stadt soll die immer noch ungeklärte Frage nach einem Hochhaus in einem so spezifischen Umfeld wie Leipzig klären und beantworten. Die Vervollständigung der Ringbebauung mit der Wirkung als Schlussstein und Landmark im Bezug zur öffentlichen Integration und Einbindung des Kanals Pleißemühlgraben waren Entwurfsprägend für die Masterarbeit.