März / April 2015
Hochschule Darmstadt
Metropol 2.0
Hotel - Studentenhostel - Pension

Hochschule Darmstadt
Master
26.01.2015
Prof. Hartmut A. Raiser
Hotelbauten
Vectorworks, Cinema 4D, Photoshop
Aufgabe
Aufgabe der Masterthesis war es das ehemalige Hotel Metropol in Heidelberg zu reaktivieren und dort ein neues Hotelkonzept zu verwirklichen. Das Hotel wurde in den 60er Jahren von dem Architekten Karl W. Werner erbaut und steht nun seit einigen Jahren leer. Das Gebäude liegt zentral im Stadtteil Bergheim und der Heidelberger Hauptbahnhof ist fußläufig erreichbar.
Konzept
Heidelberg ist mit der ältesten Universität und ca. zehn weiteren Hochschulen eine der größten Studentenstädte Deutschlands. 31500 Studenten studieren derzeit an den Heidelberger Hochschulen. Somit herrscht dort ein ständiger Wechsel von Studienanfängern und Studienabsolventen und ein damit verbundener Wohnungsmangel; insbesondere der günstigen Wohnräume. Aufgrund dieser Tatsache entstand das Hotelkonzept „Studentenhostel“. Im Metropol 2.0 können nun vorwiegend Studenten, Praktikanten, Wissenschaftler und Lehrende einkehren. Die Hotelzimmer sind zur Kurz‐ und Langzeitmiete ausgelegt. Das klar strukturierte Raster der Fassade in Verbindung mit dem quadratischen Grundriss war für mich der Auslöser dies mit dem puzzleartigen Computerspiel „Tetris“ zu verknüpfen. Hierbei muss der Spieler herunterfallende quadratische Elemente sinnvoll und lückenlos anordnen. Dieses Prinzip habe ich auf das Metropol 2.0 adaptiert. Es gibt drei verschiedene Zimmermodule die sich verdreht ineinander und übereinander verzahnen. Der Hostelturm ist auf sechs Geschossen mit 15 Zimmern ausgestattet. Diese bieten Platz für maximal 45 Gäste. In jedem Geschoss bildet der Eingang den Gemeinschaftsbereich, der mit Arbeitsplätzen und Aufenthaltsmöglichkeiten ausgestattet ist. Eine Besonderheit stellt das immer wieder verwendete und raumbildende Netz als Gestaltungselement dar. Dieses Netz ist in den Gemeinschaftsbereichen als auch in den Zimmern als Aufenthaltsebene eingespannt. Es lässt dem Raum genug Luft um als Luftraum zu wirken, dient aber dennoch einer Nutzung. Die Gemeinschaftsbereiche heben sich von ihrer Materialität von den Zimmern ab, durch ihre hölzerne Verschalung sollen sie eine angenehme Aufenthaltsqualität schaffen. Wände, Decken und Möbel sind in Birkensperrholz ausgebildet bzw. verkleidet. Von den Gemeinschaftsflächen gelangt man zu seinem Zimmer. Jedes Zimmer verfügt über ein eigenes Bad und genügend Stauraum für Gepäck und Kleidung. In den mehrgeschossigen Zimmern nimmt die Treppe als zentrales Element diese Funktionsbereiche auf. Die Gäste haben die Möglichkeit das Restaurant im Erdgeschoss zu besuchen oder sich im großzügigen Koch- und Essbereich des neu geschaffenen Dachgeschosses selbst zu verpflegen. Nach Aussen löst sich der Gemeinschaftsbereich in Form von Lamellen auf. Vom 8. Obergeschoss gelangt man auf die Dachterrasse, welche einen atemberaubenden Ausblick über ganz Heidelberg ermöglicht. Das Metropol 2.0 lebt von seinen Gemeinschaftsflächen, welche Studenten und junge Menschen, egal ob zu Besuch in Heidelberg oder als Neuankömmling, zusammenbringen soll.