Platz 8
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März / April 2016

Technische Universität Dortmund

Meisterklasse Architektur

Leipzig

von Thilo Rohländer

Hochschule:

Technische Universität Dortmund

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

04.03.2015

Lehrstuhl:

Baukonstruktion / Prof. Ansgar Schulz und Prof. Benedikt Schulz

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

Nemetschek Allplan

Die Aufgabe meiner Bachelorthesis war der Entwurf eines Ateliergebäudes für drei Meisterklassen der Architektur an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig (HGB). Das zu beplanende Grundstück liegt in direkter Nachbarschaft des historischen Sitzes der HGB im “Musikviertel“. Dieses ist bereits von vielen kulturellen Einrichtungen geprägt, wie zum Beispiel Hochschule für Musik und Theater und der Galerie für Zeitgenössische Kunst.

Meine Idee ist es, einen klaren abstrakten Körper zu schaffen, in dessen komplexem Innenleben das Spannungsverhältnis zwischen drei Architekturklassen zum Tragen kommt.

Die äußere sehr abstrakte Gestalt des Kubus soll symbolisch alle Ideen und Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung für die Studierenden offen halten.

Städtebaulich fügt sich der Körper mit seinem quadratischen Grundriss in die zum nördlichen Johannapark auflösende Bebauungsstruktur ein. Die seitliche Erschließung des Baukörpers ist an der unmittelbaren Bestandbebauung orientiert. Im Erdgeschoss befinden sich ein öffentliches Café und eine Modellbauwerkstatt. Jedes der drei darüber liegenden Geschosse beinhaltet eine Meisterklasse. Jede dieser Meisterklassen spiegelt eine eigene architektonische Haltung wider.

Die Aufgabe meines Ateliergebäudes ist es die einzelnen Meisterklassen nicht in ihrer Selbstgefälligkeit von den anderen zu isolieren, sondern sie durch die immer wiederkehrende Konfrontation mit den anderen Klassen dazu zu bewegen, sich immer wieder kritisch zu hinterfragen. Dieser Austausch unter den Studierenden und Professoren der Meisterklassen wird durch zwei Faktoren gewährleistet. Zum einem ist das die physische Verbundenheit im Raum und zum anderem die Bewegung innerhalb des Gebäudes. Durch die Verdrehung der einzelnen Ebenen um je 90° entstehen Lufträume, die Blickbeziehungen unter den einzelnen Klassen ermöglichen. Des Weiteren sind alle Klassen durch einen zentralen Luftraum, der sich über alle Etagen erstreckt mit einander verbunden. Die Bewegung im Gebäude entsteht durch die Verortung jeweils einer öffentlichen Funktion auf jeder Ebene. Die Studierenden sind so gezwungen die anderen Meisterklassen von Zeit zu Zeit aufzusuchen.

Das Gebäude versteht sich insgesamt als Versuch, den Lernenden ein möglichst diskussionsreiches Studium zu ermöglichen und den Absolventen mit auf den Weg zu geben, dass eine architektonische Haltung nie vollkommen und der Prozess des Lernens nie abgeschlossen ist.